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Brandenburg: Bahn: Keine ICE-Züge mehr nach Potsdam

Potsdam Die Landesregierung ist verärgert, weil die Deutsche Bahn Potsdam vom ICE-Verkehr ausschließen will. Auch die letzten zwei ICE-Züge, die noch in Potsdam halten, sollen im neuen Fahrplan ab 12.

Potsdam Die Landesregierung ist verärgert, weil die Deutsche Bahn Potsdam vom ICE-Verkehr ausschließen will. Auch die letzten zwei ICE-Züge, die noch in Potsdam halten, sollen im neuen Fahrplan ab 12. Juni wegfallen. In einem Schreiben an Bahnchef Hartmut Mehdorn beschwert sich Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) darüber, davon nur durch Dritte und in Medien erfahren zu haben: „Ich habe dafür in der Sache sowie vom Umgang miteinander kein Verständnis.“ Potsdam sei nun die einzige Landeshauptstadt, die keinen direkten Anschluss an das ICE-Netz habe. Szymanski gab zu, dass die Fahrgastzahlen „ nicht befriedigend sein können“, bittet aber „im beiderseitigen Interesse“ um eine Überprüfung der Entscheidung. Nach Aussage eines Bahnsprechers würden am Tag nur 40 bis 50 Reisende den Abschnitt Potsdam – Magdeburg der ICE-Verbindung nach Köln nutzen.

Drastische Kommentare fielen im Landtag: SPD-Fraktionschef Günter Baaske sprach von „einer unerhörten Arroganz der Bahn AG“. PDS-Verkehrsexpertin Anita Tack sagte, die Entscheidung der Bahn sei „eine Frechheit“ und umso unverständlicher, als die Bahn über den Bahnvertrag und Fördermittel für ihre neue Führungsakademie im Potsdamer Kaiserbahnhof „großzügig gefördert wird“. Die Enttäuschung bei Brandenburgs Politikern ist umso größer, als der frühere Verkehrsminister Hartmut Meyer (SPD) als Berater mit hoch dotiertem Vertrag zur Bahn AG gewechselt ist. ma/thm

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