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Beate S. statt "Rosa Riese": Verurteilter Serienmörder durfte Namen ändern

Der als "Rosa Riese" in die Brandenburger Justizgeschichte eingegangene Serienmörder Wolfgang S. wird im Maßregelvollzug künftig als Frau angesprochen. Seinem Antrag auf den Vornamen "Beate" kam jetzt das zuständige Gericht nach.

Das Gesundheitsministerium wollte dies gestern nicht bestätigen. Der ehemalige Polizist und Erntehelfer aus Lehnin, der zwischen Oktober 1989 und April 1991 sechs Menschen ermordete, hatte schon mehrfach auf eine Geschlechtsumwandlung gedrungen. „Bisher hat der entsprechende Insasse des Maßregelvollzugs in Brandenburg (Havel) zwar nur einen Antrag auf Namensänderung gestellt, aber in den meisten Fällen folgt dann zwangsläufig eine Hormonbehandlung zur Geschlechtsumwandlung“, sagte die Pressesprecherin des Gesundheitsministeriums. Dass es sich bei dem Insassen tatsächlich um Serienmörder S. handelt, wollte sie aus Datenschutzgründen nicht bestätigen.

Der 1992 zu 15 Jahren Freiheitsentzug und Einweisung in den Maßregelvollzug verurteilte Wolfgang S. erhielt den Beinamen „Rosa Riese“ wegen seiner Größe von 1,90 Metern und seiner Vorliebe für farbige Damenunterwäsche. Diese trug er bei seinen meisten Taten, die vorwiegend im Raum Beelitz passierten. Seine Opfer waren fünf Frauen im Alter zwischen 34 und 66 Jahren sowie ein drei Monate altes Baby. Dieses Kind hatte er aus dem Kinderwagen der Frau eines russischen Chefarztes im Sanatorium Beelitz-Heilstätten genommen und an einem Baum erschlagen. Anschließend erwürgte er die 44-jährige Mutter und verging sich wie in den meisten anderen Fällen an der Leiche. Kurze Zeit später entgingen zwei zwölfjährige Schülerinnen nur knapp dem abnorm veranlagten Täter, konnten aber der Polizei Angaben für ein ziemlich genaues Phantombild liefern.

Nach der Aussetzung von 20 000 Mark Belohnung gingen mehr als 1000 Hinweise ein. Doch erst zwei Jogger erkannten im August 1991 den gesuchten Mann. Sie überwältigten ihn und verständigten die Polizei.

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