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Behördenumbau: Potsdam will Denkmalamt auflösen

Das Denkmalschutzamt der brandenburgischen Hauptstadt soll der Bauaufsicht unterstellt werden. Der Landeskonservator warnt vor negativen Auswirkungen und lehnt den Plan ab.

Die Stadt Potsdam gilt mit dreitausend Einzeldenkmalen und dem zum Unesco-Welterbe gehörenden Schlosspark als Gesamtkunstwerk: Nun will das Potsdamer Rathaus das Denkmalschutzamt als eigenständige Behörde offenbar auflösen und in die Bauaufsicht eingliedern. Das geht zumindest aus einem dem Tagesspiegel vorliegenden internen Protokoll der von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) geführten Rathausspitze hervor. Danach forciert der jüngst wegen einer Abschreibungsaffäre unter Druck geratene Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) mit dem Segen Jakobs eine Unterordnung der Denkmalpflege – nach der Kritik  von TV-Moderator Günther Jauch wegen der rigiden Auflagenpraxis in die Kritik geraten – unter die Bauaufsicht. Dies sei keine Abwertung, so wird Klipp zitiert, sondern „eine Aufwertung“, da die Denkmalpflege dann „näher dran“ sei. Brandenburgs Landeskonservator Detlef Karg warnt dagegen vor einem Schnellschuss. Dies sei für Denkmalschutz „nicht förderlich, gerade in Potsdam“, sagte Karg dem Tagesspiegel. In die Bauaufsicht eingegliedert, könne der Denkmalschutz bei Konflikten auf unterster Ebene „verwaltungstechnisch niedergemacht“ werden.

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