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BERLINER Chronik: 10. März 1982

Vor 25 Jahren verkaufte ein Angestellter des Landes Wohnberechtigungsscheine

Der Senat ist einer Korruptionsaffäre im Landesamt für Wohnungswesen auf die Spur gekommen. Offenbar haben Mitarbeiter dieser Behörde jeweils bis zu 1500 DM Schmiergeld von Wohnungssuchenden für die Ausstellung der begehrten dringlichen Wohnberechtigungsscheine zum Bezug einer Sozialwohnung verlangt und erhalten. Ein Sachbearbeiter wurde auf frischer Tat ertappt. Er wurde nach der Annahme von 1500 DM vorläufig festgenommen, gestern aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 35-Jährigen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Es soll sich nach bisherigen Erkenntnissen um mehrere Fälle handeln. Dem Mann war nach Hinweis eines Wohnungssuchenden eine Falle gestellt worden. Nach Schilderungen des Bausenators bewarb sich der Bürger bei einer privaten Wohnungsgesellschaft um eine Sozialwohnung. Dort sei ihm gesagt worden, die Wohnung sei nur gegen einen Dringlichkeitsschein zu haben. Den könne er aber beim Landesamt für Wohnungswesen gegen Zahlung von 1500 Mark erhalten. Auch der Name des Sachbearbeiters sei dem Mann genannt worden. Am Dienstag übergab er dem Sachbearbeiter das Geld. Die vor der Tür zunächst wartenden Polizisten nahmen den Mann dann fest.

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