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Brandenburg: Betreiberwechsel: Englischer Name im märkischen Sand

Noch mehr Golf - das ist, kurz gefasst, das Konzept des neuen Betreibers im Sporting Club Bad Saarow. Der Name macht es deutlich: "Palmerston Golf Resort Sporting Club Berlin Bad Saarow" heißt der Komplex jetzt nach dem Auslaufen des Betreibervertrags mit Kempinski.

Noch mehr Golf - das ist, kurz gefasst, das Konzept des neuen Betreibers im Sporting Club Bad Saarow. Der Name macht es deutlich: "Palmerston Golf Resort Sporting Club Berlin Bad Saarow" heißt der Komplex jetzt nach dem Auslaufen des Betreibervertrags mit Kempinski. Hinter dem neuen Namen Palmerston verbirgt sich die CCA-Gruppe des in Hongkong ansässigen Deutschen Dieter Klostermann, der bislang rund 35 Golf- Country- und City-Clubs in 16 Ländern betreibt und in der Region schon die Mehrheit am Motzener Golfclub hält. An den Besitzverhältnissen hat sich nichts geändert: Alles gehört weiterhin der österreichischen Bauholding in Wien.

Wie Klostermann gestern in Berlin vor der Presse erläuterte, sieht er die Erfolgsaussichten der neuen Konzeption in der einheitlichen Führung von Sportanlagen und Hotel; bislang hatte Kempinski nur das Hotel betrieben. Der Name Palmerston ist neu auf dem Markt: Henry John Temple Palmerston war im 19.Jahrhundert britischer Premierminister und Eigentümer von Brocket Hall, dem bisher ersten Hotel der nach ihm benannten Gruppe. Drittes Haus neben Bad Saarow ist Sammezzano Castle in Italien, ein weiteres Haus wird 2002 in China eröffnet.

Seit der Eröffnung 1997 hatte das Haus mit einer Auslastung von weniger als 50 Prozent zu kämpfen, in den Monaten Januar und Februar war es überwiegend ganz geschlossen. Direktoren und Küchenchefs wechselten ständig, und die Suche nach qualifiziertem Personal verlief immer wieder ohne Ergebnis. Der neue Direktor Philippe de Meyer, der seine Erfahrungen in großen internationalen Konzernen gesammelt hat, verspricht nun, dies zu ändern. Überhaupt legt man sich die Latte nicht unerwartet äußerst hoch: Wie bei derlei Übernahmen üblich, werden höchste Standards von Service und Einrichtung versprochen. Bad Saarow solle in kurzer Zeit eine der gefragtesten Golf-Adressen der Welt werden, vergleichbar mit dem schottischen "Gleneagles", sagte Klostermann, der sich für diese Pressevorstellung passend die britische Botschaft in der Wilhelmstraße ausgesucht hatte. Das 200-Zimmer-Hotel selbst soll offenbar nicht grundsätzlich verändert werden, allerdings ist eine Erweiterung des Wellness-Bereichs für 2002 vorgesehen.

Höhepunkt des laufenden Jahres ist aus Sicht der neuen Betreiber die Eröffnung des dritten 18-Loch-Golfplatzes, der die beiden vorhandenen, von Nick Faldo und Arnold Palmer entworfenen Anlagen ergänzen soll und den Namen "Silberberg" tragen wird. Außerdem gibt es noch einen öffentlichen 9-Loch-Platz. Tennis- und Reitakademie sowie die Yachtschule bleiben unverändert. Eigentümer Hans-Peter Haselsteiner wandte sich empört gegen den in eine Frage verpackten Eindruck, das gesamte Gelände sei gegen die Einheimischen abgeschottet. Richtig sei, dass man alles tue, um die Nachbarn einzubeziehen. Ein erstes Gespräch mit der Kurdirektion von Bad Saarow beispielsweise sei bereits am 2. Januar geführt worden.

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