zum Hauptinhalt

Brandenburg: Bierstreit: Amt droht mit Zwangshaft

Neuzelle – Im zehn Jahre dauernden Streit um das mit Zucker versetzte Schwarzbier aus Neuzelle wird es jetzt ernst. Das Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises in Beeskow hat die Brauerei aufgefordert, ab 23.

Neuzelle – Im zehn Jahre dauernden Streit um das mit Zucker versetzte Schwarzbier aus Neuzelle wird es jetzt ernst. Das Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises in Beeskow hat die Brauerei aufgefordert, ab 23. Juli keine Flaschen mit dem Etikett „Schwarzbier“ mehr auszuliefern. Für Zuwiderhandlung hat das Amt ein Zwangsgeld von 20000 Euro oder Zwangshaft für den Geschäftsführer angedroht. „Wir werden von der BierLobby seit Jahren gedrängt, endlich das Reinheitsgebot auch für die Produkte aus Neuzelle durchzusetzen“, sagt Thomas Maczek vom Lebensmittelüberwachungsamt. „Wenn die Klosterbrauerei sich nicht daran hält, muss sie auf die Bezeichnung ,Bier‘ verzichten.“

Das Neuzeller Getränk „sieht wie Bier aus, riecht wie Bier und schmeckt wie Bier“, erklärt dagegen Brauereichef Helmut Fritsche. „Wir wollen den Kunden doch sagen, was in der Flasche ist.“ Deshalb stehe auf den Etiketten für den „Schwarzen Abt“, der 70 Prozent der Gesamtproduktion ausmacht, seit fast einem Jahr wieder „Schwarzbier“. Schon im Juli 2003 erstattete das Überwachungsamt dagegen bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen Irreführung der Verbraucher. Die sah aber keinen Anhaltspunkt für eine Straftat, so dass das Amt jetzt die Ordnungsverfügung erließ. Die Brauerei hat nach eigenen Angaben neue Etiketten erst frühestens in drei Monaten zur Verfügung. Ein Produktionsstopp würde den Verlust von Absatzmärkten auf lange Zeit bedeuten, hieß es. Ste.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false