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Bildung: Bayerns Schüler wissen mehr über DDR als Brandenburger

Bayerische Schüler haben mehr Ahnung von der Geschichte der DDR als ihre Altersgenossen im Land Brandenburg - auch das Bild des SED-Staates in den Köpfen der Jugendlichen unterscheidet sich deutlich.

Das ergab eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat an der Freien Universität Berlin (FU). Trotz des Vorsprungs nennen die Wissenschaftler den Kenntnisstand der jungen Bayern allerdings "unzureichend".

Ungeachtet der auch in Bayern bei vielen Schülern vorhandenen Wissenslücken seien diese besser in der Lage, zwischen Demokratie und Unfreiheit zu unterscheiden und die DDR als Diktatur einzustufen, hieß es weiter. Von allen befragten Schülern, die auch aus Berlin und Nordrhein-Westfalen kommen, wissen die bayerischen Schüler den Angaben der Wissenschaftler zufolge am meisten. Zudem betrachteten sie die DDR am kritischsten.

Der Vergleich zwischen Bayern und Brandenburg ergab, dass märkische Gymnasiasten zu 8,2 Prozent über einen hohen oder sehr hohen Kenntnisstand verfügen, während der Wert schon bei bayerischen Hauptschülern bei 10,2 Prozent liegt. Noch deutlicher fällt die Differenz bei der Gruppe mit niedrigem oder sehr niedrigem Wissensstand über die Geschichte des Ostens aus: Dazu zählen die Wissenschaftler 55 Prozent der bayerischen Hauptschüler und sogar 69 Prozent der Gymnasiasten in Brandenburg.

Bei den Brandenburgern waren die Wissenschaftler zu dem Fazit gekommen, dass viele von ihnen die DDR im Nachhinein idealisieren. Demnach neigen sie dazu, die DDR auf ihre sozialen Aspekte zu reduzieren und den Diktaturcharakter auszublenden. Befragt wurden insgesamt 5000 Schüler der 10. und 11. Klasse in vier Bundesländern, 1230 von ihnen leben in Bayern, 750 in Brandenburg.(tsf/ddp)

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