zum Hauptinhalt

Bildung: Landtag verabschiedet neues Schulgesetz

Der brandenburgische Landtag hat mit den Stimmen von CDU und SPD ein neues Schulgesetz verabschiedet. Es sieht unter anderem eine Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von 13 auf 12 Jahre vor.

Potsdam - Schüler werden im Normalfall je sechs Jahre eine Grund- und eine weiterführende Schule besuchen. Besonders begabte Kinder können schon nach vier Jahren Grundschule in eine Leistungs- und Begabungsklasse wechseln. Diese Klassen sollen an 35 Gymnasien eingerichtet werden.

Zudem sollen Kopfnoten für das Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler eingeführt werden. Vorgesehen sind außerdem Sprachstandserhebungen bei Vorschulkindern sowie eine engere Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen. Das Gesetz soll im Wesentlichen ab dem Schuljahr 2007/2008 gelten.

"Fauler Kompromiss"

"In Brandenburg hat Bildung Priorität", sagte Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD). Das zeige sich auch im neuen Schulgesetz. Die Umstellung auf zwölf Jahre bis zum Abitur müsse ohne Abstriche an der Qualität geschehen, sagte er. Das habe zur Folge, dass die Anforderungen und Belastungen der Schüler in den Gymnasien steigen würden. Zugleich ziehe Brandenburg durch die Schulzeitverkürzung mit Berlin gleich.

Die oppositionelle Linkspartei/PDS übte scharfe Kritik an dem Gesetz. Die bildungspolitische Sprecherin Gerrit Große sprach von einem "faulen Kompromiss". In Brandenburg sei eine Chance vertan worden, ein Schulsystem zu entwickeln, das Schülern aus allen sozialen Schichten wirklich gleiche Bildungschancen einräume. Anstatt mehr Schüler für den Übergang zum Gymnasium zu befähigen, würden zusätzliche Hürden in Form zentraler Tests eingebaut.

Erst am Dienstag hatten mehrere hundert Schüler in Potsdam gegen das Gesetz demonstriert. Sie kritisierten unter anderem die ihrer Ansicht nach zu hohen Zulassungsschranken zum Abitur, die Einführung von Kopfnoten und einseitige Förderung von Begabtenklassen. (tso/ddp)

Zur Startseite