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Uni Potsdam

© dpa

Bildungsstudie: Berlin und Brandenburg erhalten schlechte Noten

Die Studie wurde vom Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft erstellt. Im Vordergrund standen die wirtschaftlichen Potenziale des Bildungsmarktes. Trotz der schlechten Gesamtwertung gab es auch Bestnoten für einzelne Teilbereiche.

Bei der wirtschaftsorientierten Studie "Bildungsmonitor 2008" sind Berlin und Brandenburg im bundesweiten Vergleich auf den hinteren Plätzen gelandet. Ein schlechteres Zeugnis als Brandenburg erhielten lediglich Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern für ihr Bildungssystem , wie die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Dienstag mitteilte. Berlin landete auf dem elften von 16 Plätzen.

Brandenburg zieht viele Gastwissenschaftler in die Region

Bestnoten erhielt Brandenburg bei den Themen Integration und Bildungschancen. Unabhängig von der Herkunft seien die Chancen für alle Kinder relativ gleich, hieß es. Zudem lobte die Studie den hohen Anteil von Fremdsprachenunterricht in der Lehre und die vielen ausländischen Studenten an den Hochschulen.

Im Jahr 2006 seien überdurchschnittlich viele junge Menschen aus dem Ausland zum Studieren nach Brandenburg gekommen, außerdem habe es viele Gastwissenschaftler in die Region gezogen. In der Kategorie Internationalisierung erreichte das Bundesland daher den zweitbesten Wert.

Größte Verbesserung schafft Berlin beim Abbau der Bildungsarmut

Berlin konnte im "Bildungsmonitor 2008" auf 5 von 13 Gebieten bundesweit überzeugen. So verfüge die Hauptstadt über die am besten ausgebaute Förderstruktur in Deutschland. Im vergangenen Jahr hatte Berlin noch den siebten Platz im Ländervergleich erzielt.

Die größten Verbesserungen erzielte Berlin der Studie zufolge bei der Zeiteffizienz und beim Abbau der Bildungsarmut. Die Akademisierung und die Forschungsorientierung von Universitäten überzeugten im nationalen Vergleich mit vorderen Plätzen. Auch die internationale Ausrichtung des Bildungssystems sei eine Stärke, hieß es in der Studie.

Überdurchschnittlich viele Jugendliche brechen ihre Ausbildung ab

Jeweils auf dem vorletzten Platz landete Brandenburg hingegen bei der beruflichen Bildung und der Ausbildung des akademischen Nachwuchses. Mit 75,6 Prozent schließen den Angaben zufolge in der Mark die wenigsten Jugendlichen ihre Berufsausbildung erfolgreich ab, der bundesweite Schnitt liegt bei 85,7 Prozent. Gleichzeitig werden in Brandenburg nur 41,6 Prozent eines Jahrgangs betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt, im deutschlandweiten Durchschnitt sind es 55,1 Prozent.

Zudem war die Zahl der Hochschulabsolventen mit 1,1 Prozent an der Bevölkerung zwischen 25 und 40 Jahren sehr niedrig. Es verlassen deutlich mehr junge Menschen für ein Studium das Bundesland als nach Brandenburg wechseln.

Die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der INSM erstellte Bildungsstudie bewertet, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes einen Beitrag zu mehr Wachstum leistet. In die Studie wurden über 100 Indikatoren einbezogen - darunter Ganztagsbetreuungskennzahlen, PISA-Ergebnisse und Schulabbrecher. Auf den Spitzenplätzen landeten Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern. (dw/ml/ddp)

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