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Brandenburg: Bindehautentzündung: 550 Soldaten erhielten Urlaub

Im Bundeswehrstandort Holzdorf haben sich 75 Soldaten krank gemeldet. Bundesweit gibt es inzwischen über tausend Verdachtsfälle

Holzdorf. Wegen einer ansteckenden Augenentzündung sind im Bundeswehrstandort Schönewalde/Holzdorf im ElbeElster-Kreis rund 550 Soldaten vorsorglich in den Urlaub geschickt worden. Dies betreffe nur die Soldaten des Luftwaffen-Ausbildungsbataillons, sagte der Standortälteste, Oberst Eckhard Wiegand, am gestrigen Dienstag. Die anderen etwa 1250 Soldaten der Heeresfliegerstaffel, der Lufttransportgruppe 62 und des Einsatzführungsbereiches 3 sowie die zivilen Mitarbeiter leisteten weiterhin ihren Dienst. In der vergangenen Woche hätten sich in Holzdorf 75 Soldaten mit Augenbeschwerden krank gemeldet, sagte Wiegand: „Da es in der Bundeswehr auch an anderen Standorten solche Fälle gab, haben wir die betroffenen Soldaten vorsorglich für drei Wochen nach Hause geschickt.“ In der Kaserne seien zugleich alle Vorkehrungen getroffen worden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. So habe man Gemeinschaftseinrichtungen desinfiziert sowie Mittel für Desinfektion an die Soldaten und zivilen Mitarbeiter verteilt.

Bei der Bundeswehr gibt es mittlerweile über 1000 Verdachtsfälle auf die ansteckende Bindehautentzündung. Dies ist nach Angaben eines Bundeswehrsprechers seit 1993 die größte Welle dieser Art. Derzeit sind im gesamten Bundesgebiet acht Kasernen und mehrere Teilbereiche vorübergehend geschlossen sowie hunderte Soldaten nach Hause geschickt worden. Betroffen sind Standorte in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die Ursache für diese gehäuften Fälle ist bislang unbekannt, vermutlich haben sich die Soldaten bei der Benutzung von Gemeinschaftseinrichtungen angesteckt, sagte ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr dem Tagesspiegel. Die beurlaubten Soldaten hätten strenge Verhaltensregeln zu beachten, um eine Ausbreitung der durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch oder gemeinsam benutzte Gegenstände übertragbaren Krankheit zu verhindern. Sie hätten Handdesinfektionsmittel erhalten, müssten Körperkontakt vermeiden und dürften keine Schwimmbäder oder Saunen benutzen. Es handele sich um die Bindehautentzündung „keratio konjunktivitis epidermika“. Die Krankheit sei unangenehm, aber nicht gefährlich. Die Entzündung heile zumeist in zwei bis drei Wochen völlig ab. das / dpa

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