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Brandenburg: Bis 2012 steigt die Einwohnerzahl

In Berlin und dem Umland sollen dann 4,42 Millionen Menschen leben. Jeder fünfte wird über 65 sein

Weniger Frauen und Männer, weniger Kinder, weniger Erwerbstätige, mehr Alte: Im Jahr 2020 wird ein Fünftel der Einwohnerschaft im Großraum Berlin über 65 Jahre alt sein. Das geht aus einer Prognose des Senats zur Bevölkerungsentwicklung hervor, deren Grundlage die Statistiker von Berlin und Brandenburg geliefert haben.

„Metropolenregion“: So heißen das Berliner Stadtgebiet und die direkte Brandenburger Umgebung, weil die Beziehungen zwischen Stadt und Umlandgemeinden enger werden. In den vergangenen Jahren bestimmten zwei Trends die Bevölkerungsentwicklung: ein relativ starker Zuzug von etwa 140000 Personen seit 1990, in den ersten Jahren vor allem bestimmt von Zuwanderern aus dem Ausland, seit 1999 bedingt durch den HauptstadtEffekt. Zugleich zogen viele Berliner aus der Stadt in deren Umgebung.

Den Bevölkerungs-Höchststand erwarten die Statistiker für das Jahr 2012. Dann sollen 4,42 Millionen Einwohner im Großraum leben (2002 waren es 4,36 Millionen). „Danach können die immer noch leichten Wanderungsgewinne im Umland die sich beschleunigenden Einwohnerverluste in Berlin nicht mehr ausgleichen“, heißt es in dem Bericht.

Zugleich werden Berlins Bewohner immer älter. Die ganz Deutschland betreffende demographische Entwicklung – Überalterung und sinkende Geburtenrate – werde sich auch in der Hauptstadt deutlich zeigen. „Besonders hoch wird der Anstieg bei den Personen im Alter von 75 und mehr Jahren ausfallen“, so der Bericht. Ihre Zahl werde um 65 Prozent von 276000 auf 456000 ansteigen – 10,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Allerdings gehen die Statistiker davon aus, dass sich in der Metropolenregion verschiedene Entwicklungen zugleich abspielen werden. „Ruhige Entwicklungsverläufe“ ohne größere Umbrüche würden in der Innenstadt, in den westlichen Außenbezirken und im Umland zu beobachten sein. Und nur das Umland werde auch noch ein Bevölkerungswachstum von fünf Prozent verzeichnen.

Demgegenüber sei für die „peripheren Großsiedlungen am östlichen Stadtrand“ – also für Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf – „extreme Veränderungsdynamik“ zu erwarten: Seit 1990 hätten die Siedlungen ein Viertel ihrer Bewohnerschaft verloren, die Abwanderung werde sich „in verlangsamter Form“ fortsetzen. Für 2020 erwarten die Statistiker, dass die Großsiedlungen ein gutes Drittel ihrer Bewohner verloren haben werden. Es würden vor allem die Alten sein, die dann noch dort leben. wvb.

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