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Brandenburg: Bis zum Hals im Wasser

Im Spreewald öffnet eine Luxustherme – und verschärft den Wettbewerb

Burg – Die Konkurrenz unter den Brandenburger Thermalbädern verschärft sich weiter: An diesem Wochenende öffnet die Spreewaldtherme in Burg bei Cottbus ihre Türen – nach Bad Saarow im Südosten, Bad Wilsnack im Nordwesten, Templin im Nordosten und Belzig im Südwesten. Im Spreewald rechnen Hoteliers, Gastwirte, Rad- und Kanuverleiher und die Kahnfährleute mit noch mehr Besuchern. Viele hoffen sogar auf die Verlängerung der bisher von Ende April bis Mitte Oktober dauernden Ausflugssaison. Doch das dürfte schwer werden.

Brandenburg ist mit überdachten Wasserbecken schon jetzt überdurchschnittlich versorgt. Neben den großen Thermen gibt es mehr als ein Dutzend Spaß- und Erlebnisbäder, und obendrauf noch das „Tropical Islands“. Potsdam, Ludwigsfelde und Rheinsberg vergrößern in absehbarer Zeit das Angebot weiter.

Die neue Spreewaldtherme wurde von der in der Schweiz lebenden Familie Kannewischer gebaut, die das Bad auch betreibt und das ganze Risiko trägt. An den Kosten beteiligten sich die Steuerzahler aber durchaus: Immerhin stammte die knappe Hälfte der rund 20 Millionen Euro großen Bausumme aus Zuschüssen des Landes und des Bundes.

Geschäftsführer Stefan Kannewischer sprach bei der Eröffnung von 260 000 bis 270 000 Besucher im Jahr. Dafür würden die Erfahrungen der erfolgreichen Thermalbäder in Baden-Baden und Bad Kissingen sprechen, die ebenfalls vom Familienunternehmen betrieben werden. „Wir sind schließlich kein übliches Schwimmbad“, stellt der Ingenieur fest. „Eine 25- oder 50-Meter-Bahn gibt es nicht. Bei uns steht die Erholung im Vordergrund.“

Den Besuchern schlägt Kannewischer drei Bausteine für den größtmöglichen Wohlfühleffekt vor. Es gibt den Fitnessbereich, unterschiedlich temperierte Wasserbecken, Saunen und Dampfbäder, und einen Bereich für Ruhe und mentale Erholung. Da werden die Gäste mit speziellen Lotionen und Ölen massiert und gepflegt, die aus Spreewald-Rohstoffen hergestellt werden: Die historische Holländerwindmühle im nahen Straupitz liefert frisch gepresstes Leinöl. Gurken und Kräuter für Cremes und Gels wachsen auf umliegenden Feldern und Beeten, während die Kosmetikartikel zum Großteil aus der Spreewald-Alge bestehen. Die haben Wissenschaftler des Instituts für Getreideverarbeitung in Bergholz-Rehbrücke in der Lagunenlandschaft rund um Burg aufgespürt. Kinder können sich in einem separaten Becken mit höchstens knietiefem Wasser aufhalten. Ansonsten eignet sich diese Therme nicht zum Austoben. Zwei lange Rutschen, die die Naturtherme Templin als Spaßfaktor anpreist, wird es hier wohl nie geben. „Man muss gerade bei großen Thermalbädern konsequent sein“, meint Stefan Kannewischer. „Wer zu uns kommt, darf Ruhe und Entspannung erwarten.“

Die Spreewaldtherme in Burg bei Cottbus, Ringchaussee 152, hat täglich 9 bis 22 Uhr geöffnet, außer Karfreitag sowie 24. und 25. Dezember. Tageskarten kosten 19 Euro (Kinder 9,50 Euro). Es gibt besondere Angebote. Infos unter Tel. (035603) 18 85-0 oder unter www.spreewaldtherme.de

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