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Brandenburg: Brandenburg ist ein Auswandererland

Statistisches Jahrbuch 2003: Immer mehr verlassen die Region Statistik-Behörden Berlin und Brandenburg fusionieren

Potsdam. Es gibt immer weniger Brandenburger. Die Zahl der Geburten geht zurück, viele Märker wandern aus, vor allem nach Süddeutschland. Zu diesem Ergebnis kommt das neue Statistik-Jahrbuch, das gestern vorgestellt wurde. Ende 2002 waren demnach 2,582 Millionen Personen in Brandenburg gemeldet, 11000 weniger als Ende 2001. Nur 17700 Kinder wurden geboren, aber 26400 Menschen sind gestorben. Da nicht mehr Menschen zugezogen als abgewandert sind, nimmt die Zahl der Brandenburger ab.

2002 sind rund 69000 Menschen in die Mark gezogen, zugleich sind 71385 Märker weggezogen, die meisten nach Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Vergangenes Jahr sind 27900 Berliner nach Brandenburg gekommen. Das sind rund 2000 weniger als im Vorjahr. Aus Brandenburg zogen hingegen nur 15600 Menschen nach Berlin. Wegen der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes stieg die Zahl der Erwerbslosen, von 231500 Ende Dezember 2001 auf 242500 Ende 2002.

Das gestern vorgestellte Statistik-Jahrbuch ist eines der letzten, das allein Daten für Brandenburg enthält. Künftig werden die Landesbetriebe für Datenverarbeitung und Statistik von Berlin und Brandenburg zusammengelegt. Ein entsprechender Beschluss soll auf der Sitzung beider Landesregierungen im Dezember gefasst werden. Das kündigte der Potsdamer Innenstaatssekretär Eike Lancelle (CDU) am Montag an. Lancelle nannte einen Zeitraum von „zwei bis drei Jahren“ für die Fusion, von der man sich allein in der Brandenburger Behörde mit derzeit 529 Mitarbeitern ein Einsparpotenzial von „rund zehn Prozent“ verspricht.

Wo der Hauptsitz des länderübergreifenden Rechenzentrums sein soll, ist noch nicht klar. Der Präsident der Brandenburger Statistikbehörde, Arend Steenken, begrüßte die geplante Fusion und verwies auf die Vorteile – so etwa die Auflage eines künftig gemeinsamen Statistischen Jahrbuchs.

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