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Brandenburg: Verurteilter Sexualstraftäter wieder zu Hause

Aufgrund rechtlicher Mängel ist dem wegen mehrfacher Vergewaltigung verurteilten Werner K. die Sicherheitsverwahrung erspart geblieben. Nach einem Therapieabbruch lebt er nun in seinem Heimatort Joachimsthal.

Seit dem Wochenende lebt ein verurteilter Sexualstraftäter in Joachimsthal (Barnim). Werner K. will ein normales Leben führen. "Ich möchte jetzt für meinen Vater da sein und das Haus umbauen. Ich will vor allem meine Ruhe", sagt der 50-jährige gelernte Maurer der "Berliner Zeitung" Zu einem späteren Zeitpunkt wolle er sich auch eine Arbeit suchen, allerdings nicht in Joachimsthal, sondern weit weg. Die ständige Überwachung seines Hauses durch die Polizei und die Präsenz der Boulevardpresse störten ihn nicht. "Ich habe mir ein dickes Fell zugelegt."

K. gilt immer noch als stark rückfallgefährdet

K. war Mitte April nach 22 Jahren Haft wegen mehrfacher Vergewaltigung von Frauen und Kindern freigekommen und zu Verwandten nach Joachimsthal gezogen. Zuvor hatte der Bundesgerichtshof einen Antrag auf nachträgliche Sicherungsverwahrung wegen rechtlicher Mängel zurückgewiesen. K. gilt noch immer als stark rückfallgefährdet. Anfang September hatte der 50-Jährige nach Bürgerprotesten seinen Heimatort verlassen und war in die sozialtherapeutische Einrichtung Schloss Zahren in Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Die Therapie hat er jedoch inzwischen abgebrochen.

Der Leiter der Einrichtung Schloss Zahren, Uwe Simon, bedauerte den Schritt von Werner K. "Er hat begonnen, sich zu öffnen, hat sogar Einsicht in seine ersten Taten gezeigt", sagte der Leiter dem Blatt. Dies sei Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Simon bezeichnete den Abbruch der Therapie als eine Katastrophe. "Werner ist wie eine Bombe, die nicht hochgehen will. Aber wenn sie hochgeht, dann wird das verheerend." (jg/ddp)

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