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Brandenburger Wirtschaft: Elf Prozent mehr Unternehmenspleiten

Auch in Brandenburg sind die Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise spürbar. In der ersten Hälfte des Jahres 2010 mussten überdurchschnittlich viele Unternehmen Insolvenz anmelden.

Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise hinterlässt nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform deutliche Spuren in Brandenburg. Das Land sei im ersten Halbjahr 2010 überdurchschnittlich von Firmenpleiten betroffen gewesen, teilte ein Sprecher am Freitag in Berlin mit. Während sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bundesweit um 7,1 Prozent auf 17.360 erhöht habe, sei sie in Brandenburg um 10,8 Prozent auf 410 gestiegen. In den ostdeutschen Bundesländern inklusive Berlin sei der Anstieg mit 1,6 Prozent auf 3270 Fälle deutlich moderater ausgefallen.

Nachdem im vergangenen Jahr bundesweit vorrangig größere Unternehmen von Insolvenzen betroffen waren, erfasste die zweite Insolvenzwelle den Angaben zufolge eher nachgelagerte Branchen wie mittelständische Zulieferer und Dienstleister. Für Brandenburg gelte diese Entwicklung nur bedingt. Dort hätten der Handel mit einem Plus von 104 Prozent und das verarbeitende Gewerbe mit einem Plus von 39 Prozent einen besonderen Anstieg bei den Insolvenzen verzeichnet.

Dagegen erwiesen sich das Baugewerbe und die Dienstleistungsbranche den Angaben nach als „stabilisierende Faktoren“ in Brandenburg. Die Zahl der insolventen Dienstleister sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zehn Prozent gesunken, im Bau habe das Insolvenzgeschehen stagniert.
Auch bei den Privatinsolvenzverfahren stellte Creditreform eine Zunahme fest. In Brandenburg habe sich die Zahl der insolventen Verbraucher und ehemals selbstständig Tätigen im ersten Halbjahr auf 2740 Personen summiert. Das entsprach einem Anstieg um 5,4 Prozent. (ddp)

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