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Herbstblätter

© dpa

Bundesgartenschau: Warmer Regen aus Potsdam – oder die Gartenschau fällt aus

Die Havelregion hat gute Chancen auf die Buga 2015. Aber sie braucht die Hilfe der Landesregierung, die von der Bewerbung nicht begeistert ist.

Im Rennen um die Austragung der Bundesgartenschau 2015 sind die Chancen der sogenannten Havelregion stark gestiegen. Nach dem Verzicht von Bochum ist Karlsruhe als einziger Konkurrent verblieben. Die Städte Brandenburg, Rathenow, Premnitz, das Amt Rhinow und das zu Sachsen-Anhalt gehörende Havelberg wollen die Buga 2015 entlang der Havel gemeinsam austragen. Allerdings steht die Landesregierung von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) dem interkommunalen Projekt weiter kritisch gegenüber, so dass es nach wie vor keine feste Förderzusage gibt.

Nach einer erneuten Präsentation der Konzepte in Bonn am 27. September will die Bundesgartenschaugesellschaft im Herbst den Zuschlag erteilen. Geht er nach Brandenburg, wäre es nach Cottbus 1995 und Potsdam 2001 die dritte Bundesgartenschau im Land. Doch die Potsdamer Regierung tut sich seit der ersten Stunde schwer mit der Bewerbung der Havelregion, die gegen ihren Willen bei der Buga-Gesellschaft eingereicht wurde – und ohne Landesförderung vergebens wäre. In der Antwort von Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei-Opposition, die das Projekt unterstützt, finden sich dazu deutliche Worte: Das Konzept werde „nach intensiver Abstimmung mit allen Ressorts aus inhaltlicher wie finanzieller Sicht als nicht unproblematisch beurteilt“, heißt es darin. Laut Dellmann belaufen sich die Investitionskosten für die Buga auf rund 60 Millionen Euro, davon rund 50 Millionen Euro für das Land, sieben Millionen für Rathenow und 2,5 Millionen für Premnitz.

Die Havelregion setzt darauf, dass diese Investitionen – wie in Brandenburg die Rekonstruktion der Regattastrecke oder der Bau eines Parks am Klinikum – auch unabhängig von der Buga kommen werden. Zudem sollen etwa das bereits sanierte Pauli-Kloster oder das Landesgartenschau-Gelände in Rathenow BugaKulissen werden, was die Kosten verringere. Auch im Vergleich zu den Bundesgartenschauen in Potsdam oder Cottbus, wo das Land 100 bis 250 Millionen Euro investierte, seien 60 Millionen Euro bis zum Jahr 2015 verträglich, heißt es.

Dellmann dagegen verweist auf die knapperen Fördermittel insbesondere im EU-Programm, aus dem für den gesamten Süden Brandenburgs voraussichtlich nur 40 Millionen Euro zur Verfügung stehen werden. Daher seien „die Unterstützungsmöglichkeiten für die Buga-Bewerbungsstädte begrenzt“, ebenso die Fördermöglichkeiten anderer Ressorts.

Zugleich wächst die Unterstützung für die Bewerbung. Sie reicht von Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) über die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die SPD-Landtagsabgeordneten der Region bis zur Linksfraktion im Landtag. Auch deshalb herrscht noch Optimismus in der Region.

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