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Brandenburg: CargoLifter: Luftschiffer bleiben in Krisen oben - Carl von Gablenz im Interview

Carl von Gablenz, Vorstandvorsitzender der CargoLifter AG, wirbt mit Aussichten auf Profit für Transportluftschiffe.Herr von Gablenz, wie stehen die Aktien für den Bau von Transportluftschiffen?

Carl von Gablenz, Vorstandvorsitzender der CargoLifter AG, wirbt mit Aussichten auf Profit für Transportluftschiffe.

Herr von Gablenz, wie stehen die Aktien für den Bau von Transportluftschiffen?

Gut.

Wenn man den Kursverlauf der CargoLifter AG seit Mitte Dezember verfolgt, könnte man von dramatischen Einbrüchen sprechen.

Da haben sie natürlich Recht. Die Aktien sind auf einem relativ niedrigen Niveau. In den vergangenen vier Wochen hat sich der Kurs von dem ursprünglichen Niveau um 20 Euro nach unten entwickelt. Es gibt dafür zwei Ursachen. Zum einen hatten wir zum Ende November ein Ende des so genannten "Lock Up" - das heißt, die bisherige sechsmonatige Verkaufssperre für Altaktionäre wurde aufgehoben.

Also Gewinnmitnahmen ...

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der eine oder andere auch Steuerzahlungen zu tätigen hat oder was auch immer ...

Warum ziehen sich Altaktionäre aus dem Projekt zurück?

Der zweite Punkt: Wir haben seit einigen Wochen die Diskussion über technische Fragen, die der Journalist Teegen vor allem im Internet angefacht hat. Hier werden teilweise rüde, beleidigende Behauptungen aufgestellt, die nachweislich falsch sind. Wir haben Strafanzeige gestellt, es laufen auch zivilgerichtliche Verfahren.

Wie hoch sind die Entwicklungskosten für Ihr erstes Luftschift CL 160?

Wir haben hier einen Betrag von 500 bis 600 Millionen, die wir brauchen, um das erste Luftschiff zu entwickeln. Wir rechnen insgesamt mit Kosten von einer Milliarde bis zum Serienbeginn. Der CargoLifter wird überhaupt nicht nach Kosten verkauft, sondern nach dem Nutzen des jeweiligen Projektes.

Können Ihre Luftschiffe denn fliegen?

Die Frage ist, ob ein Mensch wie der Journalist Teegen besser rechnen kann als 200 Ingenieure. Es ist relativ leicht nachvollziehbar, dass seine Berechnung schon im Ansatz falsch ist. Wir haben zur Zeit bei unseren Berechnungen eine Last plus Sprit von 180 Tonnen bereits für den Prototyp. Der fliegt.

Darauf können Sie wetten?

Ja.

Welche Wette würden Sie mit Herrn Teegen abschließen?

Dem biete ich nur ein Gerichtsverfahren an.

Vielleicht würden Sie mit uns wetten?

Was wollen Sie? Ich biete einen Flug mit dem Skyship.

Nur wenn Ihre Luftschiffe weltweit und interkontinental operieren.

Wir haben bereits 1994 mit unseren Partnern aus der Industrie ermittelt, wo deren Werke gebaut werden. Wir haben festgestellt, dass von den 300 Fällen, die untersucht wurden, im Prinzip alle mit einer so genannten Prallhöhe von 2000 Metern erreichbar sind. Wir haben auch festgestellt, dass wir an allen 300 Standorten genügend Wasser als Ballast zur Verfügung haben.

Wir würden gern zunächst von Deutschland nach Portugal fliegen.

Das ist ganz einfach. Wir fliegen über die norddeutsche Tiefebene und dann den Ärmelkanal runter. Dann kommen wir in Portugal wieder an.

Kein Berg dazwischen?

Nein, schon die alten Luftschiffer haben das sehr geschickt gemacht. Die sind das Rhône-Tal runtergeflogen und haben sich in den Morgenstunden in den Rückenwind reingesetzt, der sie bis Marseille durchgepustet hat. Die alten Luftschiffe hatten nur eine Prallhöhe von 400 Metern.

Können Sie denn Ihr Schiff CL 160 zum geplanten Werftstandort nach New Bern in den USA fliegen?

Unser Ziel war es nie, nun gerade von hier in die USA zu fliegen. Da gibt es ja genügend Schiffe. Wir werden rund um die Welt so genannte Gateway-Center haben - das sind Stützpunkte, wo der CargoLifter an die Ankermasten gehen kann. Wir werden Stützpunkte in den USA, in Brasilien, im Nahen Osten und in Asien haben - um von dort aus die Region zu bedienen.

Wie landen Sie im Notfall?

Ein Luftschiff landet im Prinzip sowieso nicht, sondern kommt an den Ankermast. Sie können auch Hilfsankermasten fertigen. Das Luftschiff schwebt ja im Luftozean, es ist ja so ausgewogen, dass es weder schwer noch leicht ist. Dann können Sie es im Grunde genommen langsam sinken lassen und steuern es immer gegen die Windrichtung. Damit können Sie sich sehr langsam dem Mast nähern und docken an.

Hand aufs Herz, Herr von Gablenz: Was ist, wenn der Pilot einen Herzanfall bekommt?

Erstens haben wir mehrere Piloten - zweitens müssen Sie die Frage mal an Flugzeuggesellschaften richten, denn ein Flugzeug muss bekanntlich die Landebahn - und sei es mitten im Pazifik auf einer kleinen Insel - genau treffen.

Im Zweifel bleiben Sie also immer oben?

Genau.

Herr von Gablenz[wie stehen die Aktien für d]

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