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Junghanns

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CDU Brandenburg: Junghanns tritt von seinen Ämtern zurück

Ulrich Junghanns gibt sein Amt als Brandenburgs CDU-Landeschef auf. Das erklärte er am Montag in Potsdam. Nachfolgerin soll die bisherige Stellvertreterin Johanna Wanka werden.

Ulrich Junghanns gibt nach nicht einmal zwei Jahren als Landesvorsitzender der Brandenburger CDU auf. Der Wirtschaftsminister übergibt das Amt an seine bisherige Stellvertreterin Johanna Wanka. Die 57-Jährige soll auch Spitzenkandidatin der Union für die Landtagswahl im kommenden Jahr werden.

Junghanns hat es nicht geschafft, den zerstrittenen Landesverband zu einen. Er zieht aber auch die Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden der CDU bei der Kommunalwahl Ende September. Dabei hatte die Partei acht Prozentpunkte verloren und war mit nur noch knapp 20 Prozent von Rang eins auf Platz drei abgerutscht.

Junghanns hatte es von Anfang an schwer

Leichtes Spiel hatte Junghanns von Anfang nicht. Bei seiner Wahl auf einem Sonderparteitag Ende Januar 2007 hatte er sich nur äußerst knapp gegen den früheren Generalsekretär Sven Petke durchgesetzt. Dieser hatte 2006 infolge der sogenannten E-Mail-Affäre auf Druck des damaligen Landeschefs Jörg Schönbohm sein Amt aufgeben müssen. Nur einen Tag nach seinem Rücktritt hatte er jedoch seine Kandidatur für den Landesvorsitz angekündigt - und damit einen erbitterten Machtkampf ausgelöst.

Junghanns ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er wurde am 25. Mai 1956 im thüringischen Gera geboren. Nach der Schule lernte er zunächst den Beruf des Pferdewirts. Später studierte er an der Verwaltungs-Fachschule Weimar und an der Akademie für Staat und Recht in Potsdam. 1974 trat Junghanns in die Demokratische Bauernpartei Deutschlands ein.

Das Amt des Wirtschaftsministers wird Junghanns weiter ausüben

In der Wendezeit von Februar bis September 1990 war Junghanns amtierender Vorsitzender der Partei und organisierte deren Zusammenschluss mit der CDU. Er wurde CDU-Mitglied und wirkte von Oktober 1990 bis 1992 im Bundesvorstand mit. Ende 1990 wurde Junghanns zudem erstmals in den Landesvorstand der märkischen CDU gewählt.

Von 1990 bis 1998 war er Bundestagsabgeordneter der CDU. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag wurde Junghanns Gesellschafter der Greenway Systeme GmbH in Frankfurt (Oder). Im Jahr 2002 holte Schönbohm den damaligen Vize-Landeschef ins Kabinett. Junghanns wurde Wirtschaftsminister. Dieses Amt wird er weiterhin ausüben.

Wanka ist noch nicht lange in der CDU

Johanna Wanka,Kultur- und Wissenschaftsministerin in der rot-schwarzen Landesregierung, ist erst seit März 2001 Mitglied der CDU. Seit 2003 gehört sie dem Landesvorstand an, ebenfalls seit 2003 ist sie Kreisvorsitzende der CDU Dahme-Spreewald. Bei der letzten Landtagswahl bekam sie über die Landesliste ein Mandat für den Landtag.

Ihr Amt als Ministerin hatte Wanka im Oktober 2000 noch ohne Parteibuch angetreten. Die am 1. April 1951 im sächsischen Rosenfeld geborene Mathematikprofessorin und Mutter zweier Kinder hatte sich in den Jahren zuvor als Rektorin der Fachhochschule Merseburg einen Namen gemacht. Als Ministerin gilt Wanka als erfolgreich. Sie hat sich unter anderem dafür eingesetzt, dass die neun Hochschulen des Landes mehr Geld und Eigenverantwortung bekommen. Bei einem Ranking des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) wurde Wanka Anfang des Jahres als beste Ministerin aller Bundesländer gekürt.

In die Politik trat Wanka im Frühjahr 1989 ein. Als Mitstreiterin der DDR-Bürgerbewegung gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des "Neuen Forums" in Merseburg. Weitere kommunalpolitische Erfahrung sammelte sie von 1990 bis 1994 als Mitglied des Kreistags Merseburg für das "Neue Forum" und seit 1994 im Bildungsausschuss des Kreistags. (jg/ddp)

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