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Brandenburg: Chipfabrik: Der Baubeginn verzögert sich

Der Baubeginn für die in Frankfurt (Oder) geplante Chipfabrik, ursprünglich für April geplant, verzögert sich. Die Communicant Semiconductor Technologies hat als neuen Termin Mitte Juni in Aussicht genommen.

Der Baubeginn für die in Frankfurt (Oder) geplante Chipfabrik, ursprünglich für April geplant, verzögert sich. Die Communicant Semiconductor Technologies hat als neuen Termin Mitte Juni in Aussicht genommen. Dann solle offiziell der Grundstein für das neue Werk gelegt werden, das ab 2003 völlig neue Chips "für Dritte" produzieren soll. Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) hatte vor Ostern "die letzte Aprilwoche" als Termin für den "ersten Spatenstich" genannt. Zu den Gründen für die veränderte Planung hieß es bei Communicant lapidar, es gebe Termin-Probleme mit den VIPs: Man befinde sich "noch mit hochrangigen Persönlichkeiten in einem Abstimmungsprozess". Dem Vernehmen soll Bundeskanzler Gerhard Schröder die Grundsteinlegung vornehmen.

Inoffiziell verlautete, dass die Finanzierung des Drei-Milliarden-Projekts nach wie vor "nicht unter Dach und Fach" sei. Zu den bisherigen Gesellschaftern - es sind neben dem Emirat Dubai und dem US-Chiphersteller Intel auch das staatliche Frankfurter Institut für Halbleiterphysik IHP - sollten weitere ins Boot geholt werden. Wer das sein wird, ist bisher nicht bekannt. Die Verhandlungen dauern dem Vernehmen nach an. Communicant wollte sich dazu nicht konkret äußern: Man rede nicht über einzelne Investoren. Doch dass die Jenoptik-Tochter M. & W. Zander den Zuschlag für den Bau der Fabrik erhalten habe, bedeute, "dass es planmäßig voran geht". Es gebe keinen Zeitverzug. Communicant verwies auch darauf, dass die Vorbereitungsarbeiten in vollem Gange seien: Die Stadt Frankfurt treibe, nachdem die Klage eines Anwohners auf sofortigen Baustopp abgewiesen worden sei, die Erschließungsarbeiten voran.

Der Wirtschafts-Beigeordnete Peter Edelmann bestätigte das gegenüber dem Tagesspiegel: Man habe inzwischen ein Planungsbüro beauftragt, die gesamte Erschließung im Auftrag der Stadt vorzunehmen. 20 Prozent der Kosten von 80 Millionen Mark, rund 17 Millionen, will die Stadt selbst übernehmen. Den Rest soll nach Angaben von Edelmann die Landesregierung zuschießen. Der Förderantrag sei bereits gestellt und ein "vorzeitiger Maßnahmebeginn" genehmigt worden. Edelmann zeigte sich optimistisch, dass die Chipfabrik wie geplant 2003 die Produktion aufnehmen werde, auch wenn weitere Klagen nicht auszuschließen seien. Einer der Anlieger, der Amtsrichter Christoph Marquardt, hat bereits weitere Schritte gegen das Großprojekt angekündigt, nachdem er mit einem Eilantrag zunächst gescheitert war.

Michael Mara

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