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Cottbus: Bei StudiVZ über Chef gelästert: Lehrlinge entlassen

Nach Hetze arbeitslos: Einige junge Mitarbeiter des Vorzeige-Hotels "Zur Bleiche" waren offenbar unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen und ließen sich im Internet über den Chef aus. Das kam sie nun teuer zu stehen.

Wegen Hetze im Internet hat der Besitzer des Vorzeige-Hotels "Zur Bleiche" in Burg/Spreewald neun junge Mitarbeiter fristlos entlassen. Ein Teil der Lehrlinge und Angestellten habe im Internet-Portal "StudiVZ" sogar zu Anschlägen gegen die Firma aufgerufen, berichtete das RBB-Nachrichtenmagazin "Brandenburg aktuell" vorab.

Nach Recherchen des Senders ließen sich die jungen Leute in dem Gruppen-Forum mit dem Untertitel "Der Storch muss hängen" nicht nur über die Gehbehinderung ihres Chefs aus. Sie diskutierten auch Aktionen gegen das Haus. So wurde die Frage gestellt: "Wie wärs mit Abfackeln?" Außerdem gibt es den Hinweis: "Ihr habt doch schon die Sache mit dem Reizgas durchgezogen."

Ungeklärter Gasvorfall

Nach Angaben des RBB ist tatsächlich bis heute ein Vorfall vom Dezember 2007 ungeklärt. Damals sei im Wellness-Bereich des Hotels Gas ausgetreten, mehrere Hotelgäste seien ärztlich behandelt worden. Der Hotelbesitzer habe bei der Cottbuser Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen des Anfangsverdachts eines Gasanschlags gestellt. Ein Sprecher der Behörde bestätigte auf Anfrage den Eingang einer Anzeige.

Einer der gekündigten Mitarbeiter versicherte dem RBB, das Forum im Internet sei nur Spaß gewesen. Die beleidigenden Äußerungen bezögen sich auf die Bezahlung in der Firma und auf die schlechten Arbeitsbedingungen.

Der Hotelbesitzer sieht das anders. Nach Angaben seines Anwaltes geht er davon aus, dass die Teilnehmer des Internetforums weitere Anschläge geplant haben. Die Textbeiträge ließen nur den Schluss zu, dass man ihn möglichst intensiv schädigen wollte, betonte der Anwalt im RBB. Die betroffenen Mitarbeiter klagen vor dem Cottbuser Arbeitsgericht gegen ihre Kündigungen. (jvo/ddp)

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