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Demonstration: Handgreiflichkeiten im Streit um Uferweg am Groß Glienicker See

Der Streit um den Uferweg auf der Potsdamer Seite des Groß Glienicker Sees spitzt sich zu. Eine Demonstration gegen die Abschottung des einstigen Postenweges an der Berliner Mauer durch einige Anrainer geriet fast außer Kontrolle.

„Wir wollen durch“ und „Aufmachen, aufmachen!“ skandierten rund 300 Demonstranten und drängten zur Sperre des Grundstücks Seepromenade 65, als gegen 18.20 Uhr der angeheuerte Sicherheitsdienst offenbar die Nerven verlor. Es kam zu Handgreiflichkeiten, eine ältere Frau fiel in die Dornenpflanzen, Polizisten mussten sich zwischen Demonstranten und Sicherheitsdienst postieren.

Der Grünen-Stadtverordnete und Initiator der Demonstration, Andreas Menzel, versuchte, die erregte Menschenmenge, zu beschwichtigen. Ein Teilnehmer erstattete Anzeige gegen einen Security-Mann, weil dieser ihn angeblich tätlich angegriffen habe. Einer der sperrenden Seeanrainer, stellte sich der Diskussion und warf der Stadtverwaltung vor, sie habe seit 1999 nichts unternommen, um den Bebauungsplan umzusetzen. Die Verhandlungen mit den Eigentümern seien wegen unannehmbarer Forderungen zum Wegerecht gescheitert.

Der Konflikt um den freien Seezugang war 2009 ausgebrochen, nachdem mehrere Anlieger den Weg am Südufer gesperrt hatten. Die Stadt ging dagegen bislang erfolglos vor, setzte aber auf Gespräche. Letzte Woche hatten Anwohner den südlichen Teil des Westufers und den Nordteil gesperrt. Danach verschickte die Stadtverwaltung so genannte Beseitigungsbescheide, wonach die Sperren bis heute weg sein müssen.

Hans Jürgen Scharfenberg, Stadtfraktionschef der Linken, sagte, dass „als letztes Mittel immer noch die Enteignung“ bleibe. Er hatte ebenso wie der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Peter Schüler (Die Grünen) an der Demonstration  teilgenommen, bei der auch die Bürgerinitiative „Freies Ufer am Groß Glienicker See“ gegründet worden war.

Günter Schenke

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