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Brandenburg: Den Käse nach Sachsen gerollt Blue Master nicht mehr aus Seelow

Auf der Grünen Woche war er in der BrandenburgHalle buchstäblich in aller Munde: der Blauschimmelkäse „Blue Master“ aus Seelow. Nun endet die traditionsreiche Produktion in der nordöstlichen Kreisstadt und wird nach Falkenhain in Sachsen verlagert, wo die Mutterfirma Zimmermann ihren Sitz hat.

Auf der Grünen Woche war er in der BrandenburgHalle buchstäblich in aller Munde: der Blauschimmelkäse „Blue Master“ aus Seelow. Nun endet die traditionsreiche Produktion in der nordöstlichen Kreisstadt und wird nach Falkenhain in Sachsen verlagert, wo die Mutterfirma Zimmermann ihren Sitz hat. Die Maschinen wurden am Dienstag abtransportiert. Zuletzt wurde der „Blue Master“ in Seelow nur noch verpackt. Der Transport zwischen Brandenburg und Sachsen war dem Unternehmen auf Dauer zu teuer geworden. Seelows Bürgermeister Udo Schulz trauert um den Verlust der Marke: „Blue Master war schon zu DDR-Zeiten ein Begriff und ein Aushängeschild für unsere Stadt.“

Zur Wendezeit waren 90 Mitarbeiter in der Seelower Käseproduktion beschäftigt. Ein holländischer Unternehmer kaufte den Betrieb, machte aber nach eigenen Angaben nur Verluste. Im April 2000 ging der Betrieb an das sächsische Unternehmen über. Schrittweise wurden Mitarbeiter entlassen. Das Falkenhainer Unternehmen will im April eine Weichkäse-Produktion in Seelow beginnen, aber für einen Käse ohne Markennamen. „Möglicherweise gibt es dann auch wieder Ziegenmilch-Käse aus Seelow, was dem Spitznamen unserer Stadt entsprechen würde“, erzählt Schulz. Vor dem Krieg hieß sie wegen der vielen Ziegen „Zicken-Seelow“. Für diese Tiere mussten die Bauern damals im Unterschied zu Kühen keine Steuern bezahlen. In der Stadt wird vermutet, dass es dem sächsischen Unternehmen seit langem nur noch um die Marke „Blue Master“ ging. Ste.

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