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Brandenburg: Der Fall Ulrike: Festgenommener war nicht der Mörder des Mädchens

Der in der vergangenen Woche in Stralsund festgenommene Mann ist nicht der Mörder der 12-jährigen Ulrike Brandt aus Eberswalde. Das hat die Genanalyse der Speichelprobe des Berliners ergeben, hieß es gestern von den Ermittlungsbehörden.

Der in der vergangenen Woche in Stralsund festgenommene Mann ist nicht der Mörder der 12-jährigen Ulrike Brandt aus Eberswalde. Das hat die Genanalyse der Speichelprobe des Berliners ergeben, hieß es gestern von den Ermittlungsbehörden. Mit diesem Ergebnis sei jedoch nach einem ersten Vergleich mit Spuren vom Tatort gerechnet worden, sagte der Sprecher der Eberswalder Polizei, Thorsten Schmidt. Der bislang unbekannte Mörder hatte beim sexuellen Missbrauch des Mädchens seinen genetischen Fingerabdruck hinterlassen. Gegen ihn liegt von Januar 1994 ein Haftbefehl wegen sexueller Nötigung einer Frau im Bezirk Reinickendorf vor.

Ohnehin hatte die 150-köpfige Sonderkommssion beim Eberswalder Polizeipräsidium wenig Hoffnung, dass mit der Verhaftung in Stralsund der große Wurf gelungen sein könnte. Er besaß zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Phantombild des Täters, doch das angegebene Alibi des Mann für den Tag der Verschleppung und Ermordung des Mädchens führte bereits zu starken Zweifeln.

So setzt die Sonderkommission ihre Hoffnungen weiter auf Bürgerhinweise. Die Vorstellung des Falles in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen xy ... ungelöst" habe noch einmal einen Aufschwung in den Anrufen und schriftlichen Angaben gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Derzeit stehen in der Statistik der Sondergruppe rund 3800 Hinweise, die nach dem Verschwinden von Ulrike am 22. Februar bei der Polizei eingingen.

Noch immer wird nach dem Träger eines weinroten T-Shirts mit der Aufschrift "HOMEBOY" gefahndet. Vermisst werden weiterhin mehrere Gegenstände aus dem Besitz von Ulrike. Dazu gehören rote Wildleder-Sportschuhe der Marke "New Balance" in der Größe 38, eine orangefarbene Plastikuhr und eine violette Brille.

Außerdem sammelt die Polizei Hinweise auf einen weißen VW Polo, der am Morgen des 22. Februar in Strausberg gestohlen wurde. Der Mörder von Ulrike muss an diesem Tag damit im Raum Strausberg, Eberswalde, Finow und Bernau unterwegs gewesen sein.

Ste

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