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Brandenburg: Der Fall Ulrike: Skelettierte Leiche nach sieben Jahren gefunden

Die Eltern von Ulrike Brandt haben Gewissheit. Eine schreckliche Gewissheit.

Die Eltern von Ulrike Brandt haben Gewissheit. Eine schreckliche Gewissheit. Die Eltern von Andrea Lohagen aus Belzig dagegen lebten sieben Jahre lang zwischen Hoffen und Bangen, bis die skelettierte Leiche ihrer Tochter im Juli vergangenen Jahres gefunden wurde. Nur 900 Meter vom Elternhaus entfernt, stieß der Hund eines Nachbarn auf dem verwilderten Grundstück an der Karl-Liebknecht-Straße auf den Schädel des Mädchens, das im Oktober 1993 im Alter von 16 Jahren auf dem Weg in ein Jugendfreizeitheim verschwunden war. Sie wurde vergewaltigt und ermordet.

Die Suche nach der Jugendlichen oder ihrer Leiche war damals ebenso vergeblich gewesen, wie 1996 die nach der 13-jährigen Ulrike Everts aus Jeddeloh bei Cloppenburg in Niedersachsen. Das Kind verließ den elterlichen Hof mit einem Ponywagen. Dieser wurde später gefunden, die Tiere waren unversehrt, aber von Ulrike Everts fehlte jede Spur. Zwei Jahre lang suchten die verzweifelten Eltern in der gesamten Bundesrepublik nach Hinweisen. Erst als im Sommer 1998 bei Cloppenburg die 11-jährige Christina Nytsch sexuell missbraucht und ermordet wurde, konnte auch das Verschwinden von Ulrike Everts geklärt werden.

16 000 Männer wurden von der Polizei in der Umgebung des Ortes, wo die Leiche von Christina Nytsch gelegen hatte, zum DNA-Test aufgefordert. Ein 30-jähriger Mann wurde anhand des Testergebnisses als Tatverdächtiger festgenommen. Er gestand nicht nur den Mord an Christina, sondern auch die zwei Jahre zurückliegende Tat an Ulrike Everts und führte die Ermittler zu ihrer Leiche.

Nach wie vor spurlos verschwunden ist die 12-jährige Sandra Wißmann aus Kreuzberg. Sie wird seit dem 28. November 2000 vermisst. Am späten Nachmittag verabschiedete sich auf dem Kottbusser Damm von ihrer Mutter, weil sie für diese ein Geburtstagsgeschenk kaufen wollte. Das Mädchen kehrte nie zurück. Ebenso rätselhaft ist das Verschwinden von Marcel Hermeking. Der Zehnjährige war am 21. September 1997 auf dem Weg zum Kinderfest auf dem Alexanderplatz. Zeugen sahen ihn noch, als er dort die U-Bahn verließ. Dann, so scheint es, hat der Erdboden ihn verschluckt.

Auch von Jessica Kopsch fehlt seit zweieinhalb Jahren jegliches Lebenszeichen. Die elf Jahre alte Schülerin aus Reinickendorf war am 28. Oktober 1998 auf dem Weg zur Schule. Sie wurde zuletzt um 8 Uhr morgens an der Scharnweberstraße gesehen. Auch im Vermisstenfall Maike Thiel tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. Die 17-Jährige aus Hennigsdorf verschwand am 3. Juli 1997. Zu diesem Zeitpunkt war sie im achten Monat schwanger. Sie wurde zuletzt im Hennigsdorfer Krankenhaus gesehen, als sie zur Schwangerschaftsuntersuchung war. Seit dreieinhalb Jahren ist es für ihre Angehörigen ungewiss, ob die junge Frau und ihr Kind noch leben.

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