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Brandenburg: Die PDS-Jugend baut sich auf

Parteinachwuchs von Berlin-Brandenburg gründet Verband

Potsdam. Die PDS in Berlin und Brandenburg hat eine neue Jugendorganisation. Am Wochenende wurde in Potsdam die PDSJugend gegründet. Die knapp 70 Teilnehmer verabschiedeten eine Gründungserklärung und einigten sich auf eine Satzung, die unter anderem eine aktive Einmischung in die Politik der Mutterpartei vorsieht. Zuvor hatte die Partei keinen Jugendverband.

Zum Vorsitzenden wurde am Sonntag der 28-jährige Mark Seibert gewählt, der seit 1997 PDS-Mitglied ist und in Berlin wohnt. Er war bereits Wahlkampfleiter und Landesvorstandsmitglied seiner Partei in Hessen. Seine Stellvertreter sind der Cottbuser Steffen Vökler (29) und die Abiturientin Katalin Gennburg (20), die für die PDS als Stadtverordnete in Falkensee tätig ist.

Da die meisten Mitglieder der PDS-Jugend die DDR kaum noch erlebt hätten, werde es Konflikte mit Älteren in der Partei geben, die aber zur Weiterentwicklung der PDS willkommen seien, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende Dagmar Enkelmann in einem Grußwort. „Das, finde ich, ist eine spannende Geschichte.“ Eine kritische Distanz zur eigenen Partei sei durchaus wünschenswert. „Manchmal sind wir schon ein bisschen sehr normal.“ Ausdrücklich ermutigte Enkelmann die Gründungsteilnehmer zu Widerspruch: „Ihr habt das Recht, Grenzen nicht zu akzeptieren und auch einmal mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.“ Enkelmann ist Spitzenkandidatin der PDS für die Landtagswahl am 19. September.

In ihrer Gründungserklärung bekennt sich die PDS-Jugend zur Fusion von Berlin und Brandenburg, die sie „aktiv mitgestalten“ wolle. „Wann sonst hat man schon die Möglichkeit, ein neues Bundesland zu entwickeln?“ Vorrangig jedoch müssten die schlechten Lebensbedingungen in der Region verbessert werden. „In einer bankrotten Stadt und einem strukturschwachen Land sind die Zukunftsperspektiven junger Menschen durch jahrelange Miss- und Vetternwirtschaft massiv bedroht.“ ddp/dpa

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