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Brandenburg: DIE WEINE DES MONATS

SPANIEN/EXTREMADURAJunger Rotwein aus einer seltenen RebsorteWer oberschlaue Weinwisser aufs Kreuz legen will, kann es mal mit der Rebsorte Garnacha Roja versuchen. Ja, sagen die dann, die kennen wir, das ist die rote französische Grenache.

SPANIEN/EXTREMADURA

Junger Rotwein aus einer seltenen Rebsorte

Wer oberschlaue Weinwisser aufs Kreuz legen will, kann es mal mit der Rebsorte Garnacha Roja versuchen. Ja, sagen die dann, die kennen wir, das ist die rote französische Grenache. Ist sie aber nicht. Sondern eine eigenständige, auch in Spanien nur vereinzelt regional angebaute Rebe, die bei sorgfältiger Winzerarbeit erstaunliche Resultate ergibt. Amilia Coloma, die Chefin eines großen 150-Hektar-Weinguts in der südwestspanischen Extremadura, macht daraus einen unkomplizierten, ausdrucksvollen Roten, der als 2008er Coloma Tinto Joven schon einige Monate nach der Lese großen Trinkspaß bereitet, ohne in aufgesetzte Effekthascherei zu flüchten. Ohne jeglichen Holzeinfluss zeigt er klare, offensive Beerenfrucht, erstaunliche Eleganz und Länge. Die Flasche kostet 6,50 Euro bei Vinos y Tapas in der Drakestraße 21 in Lichterfelde und in der Rheinstraße 60 in Friedenau.

GRIECHENLAND/NEMEA

Agiorgitiko, die auf den Weltweinmarkt drängt

Auch in Griechenland hat sich herumgesprochen, dass der Trend bei jungen, unkomplizierten Rotweinen vom Holz weg geht – die hitzige Diskussion um Aromatisierung mit Holzchips scheint sich gerade von selbst zu erledigen. Und auch Griechenland entdeckt mehr und mehr den Charme eigenständiger Rebsorten, deren bekannteste die rote Agiorgitiko ist. Wo Nemea draufsteht, ist sie garantiert drin, denn die Region in der mittleren Peloponnes bietet ihr auf hoch gelegenen sandigen Lehmböden gute Wachstumsbedingungen. Das kleine, fast hundert Jahre alte Gut Mitravelas Estate hat sich mit dem Generationswechsel dem Trend zur Qualitätssteigerung angeschlossen und dreht seinen jungen 2007er Stahltank-Agiorgitiko auch auf dem Etikett in Richtung Weltmarkt: Red on Black heißt er, das macht den unkomplizierten Stil deutlich. Doch die intensiven, komplexen Beeren- und Kräuteraromen, der Hauch von Kakaobohnen und Kirschkonfitüre zeigen, dass es sich keinesfalls um einen, wie man so sagt, „einfachen“ Wein handelt. Die Flasche kostet 6,30 Euro beim Griechenland-Pionier Cava in der Schustehrusstraße 20 in Charlottenburg. Bernd Matthies

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