zum Hauptinhalt

Brandenburg: Eberswalder Zoo: Namenlos und niedlich

Runder Kopf, große Tatzen, wackeliger Gang und neugierige Augen: Ein kleines Tiger-Baby ist die neue Attraktion im Eberswalder Zoo. Entzückt und fasziniert drängen sich die Besucher im Raubtierhaus, um einen Blick auf das flauschige Etwas zu erhaschen, aus dem einmal ein gefährliches Raubtier werden soll.

Runder Kopf, große Tatzen, wackeliger Gang und neugierige Augen: Ein kleines Tiger-Baby ist die neue Attraktion im Eberswalder Zoo. Entzückt und fasziniert drängen sich die Besucher im Raubtierhaus, um einen Blick auf das flauschige Etwas zu erhaschen, aus dem einmal ein gefährliches Raubtier werden soll. Beim Namen rufen können sie den Frischling allerdings noch nicht. Den zu bestimmen ist Vorrecht eines Brautpaars, das sich im Zoo trauen wird.

Solange bleibt das Tiger-Baby für Tierpfleger Bodo Hase schlicht "mein Kleiner", während er es wie selbstverständlich auf der Schulter durch das Gehege trägt.

Besonders Zoodirektor Bernd Hensch freut sich über den Nachwuchs. "Die Sibrischen Tiger sind vom Aussterben bedroht", sagt er. "Deshalb müssen wir die Population wenigstens in Zoos und Tierparks sichern." Noch rund 300 Tiger leben heute in freier Wildbahn. Im Eberswalder Zoo gab es vor zehn Jahren die letzte Geburt bei Sibirischen Tigern. Die Eltern des Eberswalder Nachwuchs-Stars stammen aus dem Leipziger Zoo.

Die große Taufe wird wahrscheinlich am 14. Juli steigen. Das Brautpaar ist bereits das zweite, das die Möglichkeit zur tierischen Trauung nutzt.

Nach dem Ja-Wort können die Gäste durch das Zoo-Gelände bummeln, auf dem ihnen Tiere nicht nur hinter Gittern begegnen. 25 Affen unterschiedlichster Art und andere Bewohner laufen in diesem kürzlich zu einem der schönsten zoologischen Gärten Deutschlands gekürten Anlage frei umher. Allerdings steht noch nicht fest, ob der kleine Tiger nach der Taufe auch in Eberswalde bleiben darf. Der Londoner Zoo führt das internationale Zuchtbuch dieser wertvollen Art und entscheidet über den künftigen Lebensort.

Rund 300 000 Besucher passierten im vergangenen Jahr den Eingang der Anlage am östlichen Rand von Eberswalde. Kurz nach der Wende waren es nur 160 000. "Wir legen viel Wert auf einen möglichst großzügigen Platz für unsere schätzungsweise 10 000 Tiere", erklärt Bernd Hensch. Das schätzen gerade die Tiger und Löwen. In ihrem ungewöhnlichen Raubtierhaus steht der Mensch buchstäblich im Mittelpunkt. Die Bewohner laufen um ihn herum. Auch der kleine sibirische Tiger hat hier sein Zuhause.

Zur Startseite