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Brandenburg: Ermyas M.: Metalldetektoren bei Prozessauftakt

Potsdam - Die Hauptverhandlung im Fall des vor acht Monaten in Potsdam lebensgefährlich verletzten Deutsch-Äthiopiers Ermyas M. wird am 3.

Potsdam - Die Hauptverhandlung im Fall des vor acht Monaten in Potsdam lebensgefährlich verletzten Deutsch-Äthiopiers Ermyas M. wird am 3. Januar unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnen. Die Prozessteilnehmer und Besucher werden mit Metalldetektoren überprüft. Einem Justizsprecher zufolge herrscht großes öffentliches Interesse an dem Prozess. Allein 30 Journalisten hätten sich angemeldet, damit seien die Plätze schon beinahe komplett besetzt. Die 4. Strafkammer des Landgerichts Potsdam hat für den Prozess insgesamt 14 Sitzungen anberaumt. Mit dem Urteil wird am 21. Februar gerechnet.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29 Jahre alten Björn L. gefährliche Körperverletzung und dem 31-jährigen Thomas M. unterlassene Hilfeleistung vor. Beiden legt sie zudem zur Last, Ermyas M. beleidigt zu haben. Sie hätten ihn im Verlauf einer verbalen Auseinandersetzung unter anderem als „Scheißnigger“ beschimpft. Von rassistischen Motiven ist in der Anklage jedoch keine direkte Rede. Ermyas M. soll den Angeklagten nach dem Streit gefolgt sein und versucht haben, Björn L. zu treten. Daraufhin soll ihn dieser mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, was die schweren Verletzungen verursachte. Thomas M. wird zur Last gelegt, Ermyas M. nicht geholfen zu haben. Der Deutsch-Äthiopier lag wochenlang im künstlichen Koma. Die Angeklagten sind auf freiem Fuß. ddp

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