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Brandenburg: Felder in Flammen

Wieder Großfeuer bei Jüterbog – es war kaum in den Griff zu bekommen. Und dann brannte es am Kloster Zinna

Potsdam. Es sind wieder Szenen, die an die katastrophalen Großbrände in Südeuropa erinnern: Löschflugzeuge verschwinden in den Rauchwolken am Himmel, Hubschrauber schütten Wasser aus der Luft auf die Wälder in Flammen. Kaum waren die Feuer von Montag und Mittwoch gelöscht, brach am Donnerstagnachmittag erneut ein Großbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog aus. Auf einem alten Schießplatz nahe der Ortschaft Markendorf im Landkreis Teltow-Fläming standen bis zum Abend rund 35 Hektar Wald, Feld und Wiese in Flammen. Erschwert wurden die Löscharbeiten dadurch, dass das Brandgebiet zur besonders munitionsbelasteten „Roten Zone“ gehört. Die Feuerwehrleute konnten den Brand nur aus der Luft bekämpfen – betreten durften sie die Zone nicht. Nach Angaben von Heiko Homburg, Sprecher im Potsdamer Innenministerium waren drei Löschflugzeuge im Einsatz. Die Maschinen hatte das Ministerium bei einer privaten Firma geordert, mit der Einsatzverträge für solche Notsituatiuonen bestehen. Auch ein Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes flog unentwegt. Anwohner waren nach Auskunft der Polizei nicht in Gefahr. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) reiste am Abend an die Brandstelle, um sich über die Lage zu informieren. Denn die war äußerst ernst.

So waren zwar über 100 Feuerwehrleute und andere Kräfte im Einsatz, doch trotz aller Anstrengungen bekamen sie den Brand an einer Stelle nicht in Griff. Und dann noch das: Ein weiteres Feuer wurde gemeldet, beim Kloster Zinna. „Dort standen sechseinhalb Hektar in Flammen“, sagte Homburg. In der Nacht zu heute sollten Wachen die betroffenen Gebiete sichern. Die Ursache für das Großfeuer war gestern noch unklar. Ermittler vermuten, dass bei dem Großbrand am Montag sich selbst entzündetes Schwarzpulver den Wald in Flammen setzte. Wegen der hohen Brandgefahr sind in Brandenburg mittlerweile 160 000 Hektar Forst gesperrt worden. Betroffen ist vor allem der Süden – insbesondere um Peitz und Doberlug-Kirchhain. Im Berliner Umland wurden dagegen nach Auskunft der Landesforstanstalt bislang noch keine Sperrungen verhängt.

Frauke Herweg, Annette Kögel

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