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Fernsehpreis: Der Bambi-Coup

Lange geheim gehalten: Der Fernsehpreis Bambi wird 2009 in Potsdam vergeben – und vielleicht auch 2010.

Potsdam - Es ist ein Coup, der bis zuletzt geheim gehalten wurde: Nach Tagesspiegel-Informationen wird im Herbst 2009 der Bambi, der älteste wie glamouröseste Medien- und Fernsehpreis Deutschlands, in der Stadt Potsdam verliehen. Und zwar in der erst im Vorjahr eröffneten neuen Babelsberger Metropolis-Halle, die Platz für 5000 Gäste bietet und in der erst kürzlich der „Bundesvision Song-Contest“ von Stefan Raab ausgetragen wurde. Und nun, es geht Schlag auf Schlag, der Bambi 2009, und wenn alles gut klappt, dem Vernehmen nach vielleicht sogar auch der 2010.

Offiziell wollte das am Dienstag noch niemand bestätigen. Groß war die Nervosität des illustren Kreises von Eingeweihten, dass doch etwas vorher etwas durchsickern und schiefgehen könnte. So wird ein großer Bahnhof erwartet, wenn die Bambi-Nachricht am heutigen Mittwochvormittag von Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz, Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) und dem Wahl-Potsdamer, langjährigen Bambi-Organisator und jetzigem Burda-Vorstandsmitglied Philipp Welte auf einer Pressekonferenz vor Ort verkündet wird. Zu der wurde gestern kurzfristig eingeladen – mit dem Hinweis: „Das Thema wird erst auf der Veranstaltung bekannt gegeben.“

Potsdam hatte schon mehrere Anläufe unternommen, um den seit 1948 vergebenen Bambi, zu dessen ersten Preisträgern passenderweise auch Marika Rökk gehörte, die in Potsdam lebte und in den Babelsberger Ufa-Studios drehte, in die Stadt zu holen. Lange blieben die Bemühungen erfolglos – mit einem Trost: 2004 erhielten die Potsdamer Gold-Kanuten für Olympia-Leistungen die begehrte Trophäe.

Gleichwohl setzte sich der damals auf Hermannswerder lebende Bambi-Organisator Philipp Welte schon seit langem persönlich dafür ein, dass der von Hubert Burda Medien vergebene Preis auch einmal in Potsdam stattfindet. Er wollte die Verleihung des berühmten goldenen Rehkitzes sogar schon vor der Kulisse des Neuen Palais im Park Sanssouci inszenieren, was aber nicht gelang.

Alle bisherigen Versuche scheiterten letztlich daran, dass es in die brandenburgische Landeshauptstadt zwar immer mehr Prominente, Schöne und Reiche zog, überall gebaut und saniert wurde, es aber lange keine große Tagungs-, Kongress- und Veranstaltungshalle gab, die über 1000 Zuschauer fassen könnte. So wurden die letzten Bambis in Offenbach, Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg vergeben. Auch Berlin war nach dem Mauerfall nur einmal – im Jahr 2002 – Austragungsort und ging in den vergangenen Jahren stets leer aus.

Doch jetzt hat Potsdam gegenüber der großen Metropole wie schon beim Aufbau des Stadtschlosses wieder die Nase vorn. Möglich wurde dies, weil im Oktober 2008 in der Babelsberger Medienstadt die „Metropolishalle“ eröffnet wurde, insgesamt 4000 Quadratmeter groß, 18 Meter hoch, zehn Millionen Euro teuer, mit allen Raffinessen versehen, die für Großveranstaltungen à la Raabs Song-Contest oder eben dem Bambi nötig sind.

Zu erwähnen bleibt, dass die Potsdamer schon lange noch einen ähnlichen Traum haben. „Die Metropolishalle“, so schwärmte Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz schon bei ihrer Einweihung, wäre genau richtig für die Sendung: „Wetten, dass ..?“.

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