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Brandenburg: Feuerwerk unterm Sternenhimmel

32 000 Besucher genossen im Park Sanssouci die Potsdamer Schlössernacht / Neues Konzept kam bei Besuchern überwiegend gut an

Von Claus-Dieter Steyer

Potsdam. Kleiner, überschaubarer, erfolgreicher – die Bilanz der vierten Potsdamer Schlössernacht fiel fast durchweg positiv aus. Die Besucher lobten die beschauliche Atmosphäre auf den erleuchteten Parkwegen in Sanssouci und vor den angestrahlten Prachtbauten. Zur guten Stimmung trug nicht zuletzt das Wetter bei. Obwohl es ab und an in der Ferne donnerte, blieb es trocken.

Angenehme Temperaturen ließen viele Menschen selbst nach dem großen Feuerwerk um Mitternacht noch im Park oder an der Historischen Mühle verweilen. 420 Künstler hatten rund acht Stunden gesungen, getanzt und gespielt. Das letzte Instrument verklang erst in der Frühe, als es schon wieder dämmerte.

Auch bei den drei Berliner Veranstaltungsagenturen, die die Organisation des Ereignisses erst vor einigen Monaten übernommen hatten, überwogen die zufriedenen Mienen. Denn schon gegen 19 Uhr waren alle 32 000 Karten ausverkauft. Mehr Besucher ließen die Denkmalschützer nicht in die historischen Anlagen. Die drei vorherigen Schlössernächte hatten dem inzwischen Pleite gegangenen Veranstalter jeweils ein hohes Defizit beschert.

Kritik gab es mancherorts für die Gastronomie. Sie wurde im Unterschied zu den vergangenen Jahren diesmal an wenigen Orten im Park konzentriert, sodass es oft zu langen Schlangen an den Ständen kam. Einige Gäste rümpften die Nase angesichts des dürftigen Angebots. Bockwurst und Knacker trafen nicht immer den Geschmack. Tatsächlich gab es 2000 und 2001 auch exotische Happen, aber hier schreckten wiederum hohe Preise die Kunden ab.

An das neue Konzept für das künstlerische Programm mussten sich Stammgäste erst gewöhnen. Wurde bislang Unterhaltung auch auf der langen Allee zwischen der großen Fontäne und dem Neuen Palais geboten, so herrschte hier diesmal Ruhe. Die Reaktionen der Besucher darauf fielen unterschiedlich aus. Während einige diese Atmosphäre auf den beleuchteten Wegen und die Blickachsen genossen, kamen sich andere ziemlich verloren vor. Letztere zog es dann auch ganz gezielt zu den Programmen auf den Bühnen am Neuen Palais oder am Chinesischen Haus.

Erstmals lockte das direkt an den Park grenzende Krongut Bornstedt mit Kultur und Gastronomie Besucher der Schlössernacht an. Hier war der Eintritt sogar frei, während das Abendticket für den Park Sanssouci 22 Euro kostete. Prominente Besucher waren in der Schlössernacht kaum auszumachen. Das Ex-Botschafter-Paar Borer-Fielding, das schon eine Weile in Potsdam lebt, traf sich mit Potsdams amtierendem Oberbürgermeister Jann Jakobs. Ministerpräsident Matthias Platzeck machte seine Runde in bekannter Begleitung: Vorgänger Manfred Stolpe und Niedersachsens Regierungschef Sigmar Gabriel wichen ihm nicht von der Seite.

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