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Brandenburg: Filmorchester kehrt zurück nach Babelsberg

Nach 16 Jahren im Berliner Exil soll im Oktober der Umbau des ehemaligen Studios abgeschlossen werden

Babelsberg - Das Deutsche Filmorchester Babelsberg will nach 16 Jahren im Berliner „Exil“ spätestens Ende Oktober wieder an seiner Ursprungsstätte musizieren: Die lange geplante Rückkehr ins Studio Babelsberg ist gesichert. Der Bund und die EU hätten 1,5 Millionen Euro für Investitionen in Aussicht gestellt, sagte Intendant Klaus-Peter Beyer gestern auf Anfrage. Das Brandenburger Kulturministerium bestätigte dies. Die EU-Gelder seien reserviert und der Bund „absolut geneigt“, das Orchester zu unterstützen, so Sprecher Holger Drews.

Das Geld sei für den Umbau des Studios A in Babelsberg nötig, in dem das Orchester bereits zwischen 1930 und 1990 aufnahm, erklärte Beyer. Er nannte die Rückkehr ein „medienhistorisches Ereignis“: Das Filmorchester sei „der letzte lebende Teil der UFA und DEFA“. Derzeit arbeitet das Orchester im ehemaligen DDR-Rundfunkhaus in der Berliner Nalepastraße, das im November an einen Investor aus Sachsen-Anhalt verkauft worden war. Mit den Querelen zwischen dem Käufer und den Mietern im Funkhaus habe der Umzug aber nichts zu tun, sagte Beyer.

Vom Umzug nach Babelsberg erhofft sich der Orchesterchef mehr Aufträge. Es sei fast „weltweit einmalig“, dass ein Studio den Produzenten ein Orchester gleich neben der Tonmischung bieten könne. Dies spare Zeit und Geld. Für den Dienstleister Studio Babelsberg komplettiere das 60-köpfige Orchester zudem das Angebot in der Postproduktion. Man hoffe zwar nicht gleich auf einen US-Blockbuster, wolle aber mehr TV-Aufträge, sagte Beyer. Auf mehr Einnahmen ist das Filmorchester angewiesen: Kürzlich wurde der Zuschuss des Landes Brandenburg um nahezu die Hälfte auf 350 000 Euro gekürzt. „Nach Tarif subventionierte Orchester haben mindestens das Zehnfache“, so Beyer. Obwohl Film- und TV-Musiken 65 Prozent der Gesamtaufträge ausmachen – das Orchester spielte die Musik für die TV-Quotenbringer „Dresden“, „Sturmflut“ und „Luftbrücke“ ein – sei die Lage nicht einfach. Nur ein Paket-Vertrag mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) über 300 000 Euro habe die Situation erleichtert. Mit dem RBB plane man nun weitere Zusammenarbeit.sch

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