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Brandenburg: Fleischwaren GmbH: Land will Eberswalde helfen

In der Diskussion um die Fleischwerke in Eberswalde-Britz und Eisenhüttenstadt fordert die Bundesregierung die Zusammenarbeit des von Lidl geplanten Verarbeitungswerkes in Lübben mit den beiden bestehenden, in Konkurs gegangenen Standorten. Die Förderung des Neubaus im Spreewald mache nur Sinn, wenn dieser Fleisch aus Brandenburger Herkunft verarbeite, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Gerald Thalheim (SPD), der "Märkischen Oderzeitung".

In der Diskussion um die Fleischwerke in Eberswalde-Britz und Eisenhüttenstadt fordert die Bundesregierung die Zusammenarbeit des von Lidl geplanten Verarbeitungswerkes in Lübben mit den beiden bestehenden, in Konkurs gegangenen Standorten. Die Förderung des Neubaus im Spreewald mache nur Sinn, wenn dieser Fleisch aus Brandenburger Herkunft verarbeite, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Gerald Thalheim (SPD), der "Märkischen Oderzeitung". Ein Engagement des Bundes schloss er aber aus. Man fördere wegen der bestehenden Überkapazitäten der Branche generell keine Schlachthöfe und keine Verarbeitungsbetriebe mehr.

Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) sieht noch Chancen, die Eberswalder Fleischwaren GmbH zu retten. Nach Gesprächen mit Betriebsrat, Insolvenzverwalter und Geschäftsleitung am Donnerstag in Britz sagte Fürniß: "Das Land wird sich einer Lösung, die den Konkurs verhindert, nicht entziehen." Die bekannte Eberswalder Marke müsse erhalten bleiben. Allerdings müssten sich auch die Banken engagieren, weil es sonst keine Lösung geben werde. Am heutigen Freitag wird das Wirtschaftsministerium mit den Banken verhandeln.

Fürniß sagte weiter, man habe wegen des laufenden Insolvenzverfahrens wenig Zeit, innerhalb von 14 Tagen müsse ein vernünftiges betriebswirtschaftliches Konzept vorliegen. Insgesamt stehen beim Mutter- und Tochterbetrieb in Fürstenberg und Eberswalde rund 900 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Schon jetzt steht fest, dass, auch wenn in letzter Minute eine Lösung für das Unternehmen gefunden wird, ein großer Teil der Arbeitsplätze nicht erhalten werden kann. Geschäftsführer Eckhard Krone sagte, Ziel der Sanierungsbemühungen müsse es sein, das Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen. Fürniß verteidigte in Eberswalde ausdrücklich die Förderpolitik des Landes. Wie berichtet, hatten Gewerkschaften und Parteien scharfe Kritik an der Förderung eines neuen Fleischwerkes von Lidl & Schwarz in Lübbenau mit 17 Millionen Mark geübt und eine Überprüfung der Förderpolitik verlangt. Der Vorwurf: Man könne kein neues Werk fördern, wenn vorhandene in den Konkurs gingen. Fürniß warnte, eins mit dem anderen gleichzusetzen. In Eberswalde werde Wurst gefertigt, während Lidl & Schwarz in Lübbenau Halbfertigprodukte für Gaststätten und Kantinen herstellen wolle. Man habe bei der Bewilligung der Fördermittel sehr wohl die marktwirtschaftliche Situation berücksichtigt und die Bescheide von 1995 mit Auflagen versehen. Im übrigen sähen die Förderrichtlinien keine Konkurrenzausschlussklausel vor.

Michael Mara

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