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Brandenburg: Flüchtlinge: Interview: "Wir schreien eigentlich niemanden an"

Mit Hauptkommissar Michael Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe "Schleuser" beim Potsdamer Polizeipräsidium, sprach Sandra Dassler über die Torkanys und die ZAST. Erinnern Sie sich an Familie Torkany?

Mit Hauptkommissar Michael Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe "Schleuser" beim Potsdamer Polizeipräsidium, sprach Sandra Dassler über die Torkanys und die ZAST.

Erinnern Sie sich an Familie Torkany?

Dass wir den Namen hatten, weiß ich noch, erinnere mich aber nicht an Einzelheiten.

Stimmen die Vorwürfe?

Wir haben kein Kellergefängnis, vielleicht ist der Eindruck dadurch entstanden, dass unsere Aufenthaltsräume kleine und hoch liegende Fenster haben.

Aufenthaltsräume?

Die Zellen.

Und was den Verhörstil betrifft?

Wir schreien eigentlich niemanden an. Das macht keinen Sinn, wenn jemand nicht Deutsch versteht. Da müsste man ja den Dolmetscher anbrüllen. Dass wir auch Aussagen von einer Gruppe zusammen gehörender Menschen einander gegenüberstellen, ist ja klar.

Wie weisen Sie nach, dass Flüchtlinge aus einem sicheren Drittstaat kommen, wenn es solche Aussagen nicht gibt?

Schon bei der Festnahme werden die Personen duchsucht. Dabei finden wir oft Busfahrscheine, Rechnungen oder sonstige Quittungen aus Polen oder Tschechien.

Behandeln Sie die Flüchtlinge aus Afghanistan jetzt anders?

Nein, warum sollten wir? Wenn sie aus einem sicheren Drittstaat einreisen, werden sie zurückgeschoben wie vorher auch.

Auch wenn sie politisch Verfolgte sind?

Ach wissen Sie, ich habe in den vier Jahren, in der die AG "Schleuser" besteht, vielleicht eine Handvoll Leute erlebt, die glaubhaft vorbringen konnten, dass sie nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland wollten.

Erinnern Sie sich an Familie Torkany?

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