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Brandenburg: Flüchtlingsrat will Abschiebestopp Hilfsorganisation: Kongo unsicher

Potsdam. Der Flüchtlingsrat Brandenburg fordert einen sofortigen Abschiebestopp in die Demokratische Republik Kongo.

Potsdam. Der Flüchtlingsrat Brandenburg fordert einen sofortigen Abschiebestopp in die Demokratische Republik Kongo. Auch nach Bildung einer AllparteienRegierung würden in dem Bürgerkriegsland Menschen gefoltert und verschleppt, sagte Judith Gleitze vom Flüchtlinsgsrat gestern in Potsdam. Keine Region – auch nicht das gemeinhin als ungefährlich geltende Gebiet um Kinshasa – sei sicher. Die Hilfsorganisation berief sich unter anderem auf Aussagen des katholischen Paters Alois Schmid, der in den vergangenen 25 Jahren im Kongo gearbeitet hat. „Dieses Land ist noch weit von einer Demokratie entfernt“, sagte Schmid. Noch immer könne sich nur sicher fühlen, wer zum regierenden Volksstamm gehöre. „Wer als Abgeschobener dort ankommt, dem wird noch auf dem Flughafen alles abgenommen – Papiere, Geld, alles“, sagte Schmid. Viele Abschiebehäftlinge sollen als ehemalige Oppositionelle sogar inhaftiert werden.

Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg schloss sich der Forderung nach einem Abschiebestopp an. In einem Schreiben an Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und an Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) werde ein entsprechender Verzicht angemahnt, sagte gestern die Potsdamer Ausländerseelsorgerin Annette Flade. Nach Angaben der Flüchtlingsräte in Berlin und Brandenburg sind derzeit bis zu 60 Flüchtlinge in den beiden Ländern von einer Abschiebung bedroht. frh

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