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Brandenburg: Flügel wachsen

ClausDieter Steyer hält die Luftfahrtbranche der Region für unterbewertet ANGEMARKT Alle Wege führen nach Schönefeld, glaubt man den vielen Hinweisschildern zur ILA auf dem Berliner Ring. So einen Service für auswärtige Besucher gibt es nicht mal zur „Grünen Woche“, die doch als die Heimatmesse der Region gilt.

ClausDieter Steyer hält die Luftfahrtbranche der Region für unterbewertet

ANGEMARKT

Alle Wege führen nach Schönefeld, glaubt man den vielen Hinweisschildern zur ILA auf dem Berliner Ring. So einen Service für auswärtige Besucher gibt es nicht mal zur „Grünen Woche“, die doch als die Heimatmesse der Region gilt. Die ILA aber scheint auf den ersten Blick nicht viel mit Brandenburg und Berlin gemein zu haben. Flugzeuge, Raketen, Raumschiffe, Zeppeline oder Hubschrauber werden mit ganz anderen Orten in Verbindung gebracht. In Brandenburg dagegen platzte der Traum vom Cargolifter, der Plan von einem Großflughafen mutet wie eine unendliche Geschichte an und die meisten Regionalflughäfen kämpfen ums Überleben.

Andererseits bietet die Flugbranche in Berlin und Brandenburg rund 16000 Jobs. Aushängeschilder sind die Lufthansa, die Motoren- und Turbinenunion Ludwigsfelde und Rolls-Royce in Dahlewitz. Sie warten, montieren, entwickeln und bauen Triebwerke ganz unterschiedlicher Größen. Dazu kommen kleinere Firmen wie der erfolgreiche Hersteller von Leichtflugzeugen „Aquila“ in Schönhagen, rund 700 Spezialisten an Hochschulen und Universitäten und natürlich die mehr als 10000 Beschäftigten auf den Flughäfen.

Doch nach wie vor fehlt das auf jeder ILA in Aussicht gestellte Kompetenzzentrum für Antriebssysteme und Satellitentechnik. Was so ein staatlich gefördertes Zusammenfassen der vielen Köpfe und Ideen bewirken kann, zeigt die Optik in Rathenow. Noch vor fünf Jahren schien es so, dass Brillen und Mikroskope aus der Stadt im Westhavelland nur noch im Heimatmuseum zu finden sein würden. Doch dann erinnerte sich Marktführer Fielmann an die Wiege der deutschen Optik. Er baute ein großes Werk, um das sich weitere Firmen ansiedelten. Die Branche bietet heute wieder 2500 Arbeitsplätze. Auch die Fliegerei hatte in Deutschland ihre Ursprünge in Brandenburg und Berlin. Schon aus dieser Tatsache müssten der Luftfahrtindustrie auf der ILA neue Flügel wachsen.

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