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Flughafen Schönefeld: Zuviel Geld für Bahnhof?

Für den Bahnhof am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International in Schönefeld wird der Steuerzahler möglicherweise über 100 Millionen Euro mehr zahlen müssen als eigentlich nötig. Grund ist offenbar eine Festpreisvereinbarung.

Berlin - Die Vereinbarung sei vom Bundesverkehrsministerium ausgehandelt und Anfang September 2006 von Bahnchef Hartmut Mehdorn unterzeichnet worden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe.

Dem Vertrag zufolge erhält die Flughafengesellschaft vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg 285 Millionen Euro für den Rohbau des Bahnhofs. Allerdings habe dieser Preis auf einer damals bereits zwei Jahre alten "groben Schätzung" eines Ingenieursbüros basiert, zitiert das Blatt einen Insider. Tatsächlich hätten den BBI- Betreibern schon vor Vertragsabschluss die Angebote aller Bieter für den Bauauftrag vorgelegen. Die günstigste Firma verlangte demnach 104 Millionen Euro, den Zuschlag erhielt ein Berliner Konsortium für 112 Millionen Euro. Selbst im Falle von Kostenüberschreitungen könne das gesamte Projekt deshalb kaum mehr als 160 Millionen Euro kosten, versichern Insider.

Der Sprecher der Berliner Flughäfen, Ralf Kunkel, wollte den Bericht am Samstag auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. "Ich denke, wir werden im Budgetplan bleiben. Aber abgerechnet wird erst zum Schluss", sagte er. Juristen des Verkehrsministeriums suchen nun nach Möglichkeiten, nicht den vollen Preis für den ersten Bauauftrag bezahlen zu müssen, obwohl das Verkehrsministerium die Prognosen für zu niedrig hält. Die Flughafen- Betreiber sehen das aber gelassen. "Festpreis ist Festpreis", sagte ein Manager dem Magazin. (tso/dpa)

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