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Fußball in Brandenburg: Schönbohm will Rechtsextremen die "Rote Karte" zeigen

Keine Chance für Hooligans und Neonazis - das fordert Innenminister Jörg Schönbohm. In der Vergangenheit hatte es in Brandenburger Fußballstadien wiederholt ausländerfeindliche Parolen und Schlägereien gegeben. Vorfälle in den unteren Spielklassen werden oftmals gar nicht erfasst.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat zu einem stärkeren Engagement gegen Rechtsextremismus in Fußballstadien aufgerufen. "Wir müssen den Hooligans und Rechtsextremisten in und außerhalb der Stadien gemeinsam die Rote Karte zeigen", forderte Schönbohm am Freitag bei einer Fachtagung in Potsdam. Die rechtsextreme NPD habe bereits mehrfach versucht, den Fußball für ihre verfassungsfeindlichen Ziele zu missbrauchen.

In Brandenburger Stadien habe es mehrfach Schlägereien, Nazi-Rufe und Beschimpfungen dunkelhäutiger Spieler gegeben, sagte Schönbohm. In der Spielsaison 2006/2007 seien im Zusammenhang mit Fußballspielen der Bundes- oder Oberliga insgesamt 62 Strafanzeigen gestellt worden, 6 davon wegen rechtsextremer Propaganda. Bei Ausschreitungen wurden den Angaben zufolge sieben Menschen verletzt, darunter drei Polizisten.

350 Menschen gehören zur gewaltbereiten Szene

Hinzu kommen laut Schönbohm weitere Vorfälle in den unteren Spielklassen, die statistisch nicht erfasst werden. "Auch wenn anderswo vielleicht die Zahlen noch höher ausfallen, weisen sie bei uns in Brandenburg ebenfalls auf eine latente Gefahr hin, worauf wir gemeinsam mit den Vereinen vorbeugend reagieren müssen", sagte er. Rund 350 Menschen würden zur gewaltbereiten Fanszene gezählt. Über wirksame Maßnahmen gegen Gewalttäter und Extremisten werde ein "intensiver Dialog" mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) geführt.

Auf der Fachtagung diskutierten Vertreter von Verfassungsschutz, Sportverbänden, Fangruppen und Justiz über kreative Projekte, die Verantwortung der Vereine und eine schnelle Reaktion bei Straftaten. (jam/ddp)

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