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Brandenburg: Garnisonkirche: Vor Beton wird Sandstein gesetzt

Zunächst soll nur der Turm der Garnisonkirche wieder errichtet werden, und zwar an der historischen Stelle an der Breiten Straße neben dem zu DDR-Zeiten entstandenen Rechenzentrum. Weil der historische Grundriss in die Breite Straße hineinragt, muss diese Hauptverkehrsader um mindestens eine Fahrspur zurückgebaut werden.

Zunächst soll nur der Turm der Garnisonkirche wieder errichtet werden, und zwar an der historischen Stelle an der Breiten Straße neben dem zu DDR-Zeiten entstandenen Rechenzentrum. Weil der historische Grundriss in die Breite Straße hineinragt, muss diese Hauptverkehrsader um mindestens eine Fahrspur zurückgebaut werden. Architekt Rüdiger Patzschke betonte unter Anspielung auf eine Warnung von Stadtkonservator Andreas Kalesse, dass der 84 Meter hohe barocke Turm natürlich nicht "nach Postkarte" aufgebaut, sondern - beginnend mit einer archäologischen Untersuchung - sehr gründlich vorgegangen werde. Geplant sei außen eine originalgetreue Rekonstruktion einschließlich aller figuralen Schmuckelemente. Jedes Detail werde mit der Denkmalpflege abgestimmt.

Der Rohbau soll hingegen als moderne Stahlbeton-Konstruktion auf den alten Fundamenten errichtet werden. Dadurch werde ein für sakrale Zwecke angemesser Raum von etwa 230 Quadratmetern gewonnen, den es früher nicht gegeben habe, sagte Patzschke. Der Grund: Der Turm hatte ursprünglich sehr wuchtige Mauern, die aus mächtigen Steinquadern bestanden. Darauf kann heute dank moderner Bautechnik verzichtet werden. Patzschke nannte diese Vorgehensweise legitim: Auch in der Vergangenheit seien Naturstein vor einfaches Mauerwerk gesetzt worden, jetzt werde Sandstein vor Beton gesetzt.

Neben einer Kapelle mit einer dreiseitigen Empore im Erdgeschoss sind weitere Räume im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss geplant, und zwar für Ausstellungs-, Büro- und Studienzwecke sowie für die Technik. Um in die oberen Etagen zu gelangen, sollen zwei separate Treppenhäuser sowie ein behindertengerechter Aufzug eingebaut werden. Der Hauptzugang wird sich an der Westseite befinden, und zwar an der Stelle des ehemaligen seitlichen Durchgangs aus dem Turm ins Kirchenschiff, das sich von der Breiten Straße aus gesehen hinter dem Turm befand. Die Machbarkeitstudie empfiehlt für die Außenfassade "hochwertigen sächsischen Sandstein" zu verwenden. Da die Vorräte begrenzt seien, müsse frühzeitig über Alternativen nachgedacht werden. Die Bauzeit wird auf 17 Monate veranschlagt, die Kosten auf 22,7 Millionen Mark. Etwa acht Millionen sind vorhanden, der Rest soll noch gesammelt werden.

ma

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