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Gasprom: Boden unter Wittstock nicht sicher genug für Gasspeicher

Aus Sicherheitsgründen wird Gasprom keine unterirdischen Erdgasspeicher in Schwenrich bei Wittstock bauen.

Die riesigen Bohrer und Kräne für den geplanten Bau eines der größten unterirdischen Erdgasspeicher Europas sind aus Schweinrich bei Wittstock verschwunden. Schon in Kürze wird über das nun mit wasserdichtem Beton verschlossene tiefe Loch Gras wachsen. Dann erinnert nichts mehr an die wochenlangen Bauarbeiten im Auftrag des russischen Energiekonzerns Gasprom. „Wir werden das anfänglich für uns sehr vielversprechende Projekt aus Sicherheitsgründen nicht fortsetzen“, sagte Gasprom-Sprecher Burkhard Woelki. Zwar hätten die bis zu 1 680 Meter tiefen Erkundungsbohrungen die Tauglichkeit des Speichergesteins bestätigt. „Aber die abdeckenden Schichten oberhalb dieses Gesteins sind nicht im erforderlichen Maße ausgeprägt“, erklärte Woelki. „Deshalb kann eine sichere Erdgasspeicherung hier nicht garantiert werden.“ Es würden nun andere Gegenden in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern auf ihre Eignung untersucht.

Gasprom braucht einen Erdgasspeicher für die neue Ostseepipeline, durch die ab 2011 Gas aus Russland direkt nach Westeuropa gelangen soll. Damit werden vor allem die jahreszeitlichen Schwankungen im Verbrauch ausgeglichen: Der tägliche Gasabsatz während einer Frostperiode liegt etwa 25-mal höher als an einem Sommertag. Das Schweinricher Projekt sah die Einlagerung von Erdgas in einer porösen Sandsteinschicht vor. Rund zehn Milliarden Kubikmeter Gas und damit ein Zehntel des deutschen Jahresverbrauchs sollten in einem 160 Quadratkilometer großen Areal gelagert werden.

Die Stadtverwaltung Wittstock bedauert den Abbruch der Arbeiten: Man habe auf neue Arbeitsplätze gehofft, hieß es – auch wenn das nur für die Bauphase gegolten hätte: Der Betrieb wäre weitgehend automatisch verlaufen. Ste.

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