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Gesundheit: Rettungsdienste kommen zu spät

Gesundheitsministerin Tack räumt ein, dass der Rettungsdienst in Brandenburg häufig nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zeit am Einsatzort eintrifft.

Der Rettungsdienst kommt in Brandenburg häufig nicht innerhalb vorgeschriebener Fristen am Einsatzort an. Das räumte Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) auf eine parlamentarische Anfrage von CDU-Abgeordneten ein. Normalerweise sollten die Retter in 95 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten am Unglücksort eintreffen. In mindestens zwölf Landkreisen werden diese 95 Prozent nicht erreicht. Für die beiden Kreise Havelland und Dahme-Spreewald wurden keine Angaben gemacht.

Wie aus der Antwort hervorgeht, kommen die Retter im Kreis Märkisch-Oderland nur in 80 Prozent der Notfälle innerhalb von 15 Minuten zum Einsatzort. Den besten Wert weist der Kreis Potsdam-Mittelmark mit 93,2 Prozent auf. Werte über 90 Prozent erreichen nur drei Kreise, in neun Kreisen kommen die Retter in weniger als 90 Prozent der Notfälle innerhalb von 15 Minuten am Einsatzort an.

CDU-Gesundheitsexperte Michael Schierack sagte, trotz aller bekannten Probleme dürfe sich die Landesregierung nicht mit den Zahlen zufriedengeben. Sie müsse ihre Rechtsaufsicht stärker wahrnehmen und darauf hinwirken, dass die Hilfsfristen eingehalten werden.

Laut Schierack gehört Brandenburg nach Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zu den drei Bundesländern mit der höchsten Sterblichkeit bei Herzinfarkten. Nach Angaben Tacks gibt es aber keine gesicherten Aussagen über einen Zusammenhang von Einsatzzeit und Todesfällen. Eine erhöhte Sterblichkeitsrate könne für Brandenburg nicht festgestellt werden. Die Landesregierung habe jedoch das Problem mit den Einsatzzeiten erkannt. Das Rettungsdienstgesetz sei novelliert worden. In diesem Jahr sei der Dienst bereits besser aufgestellt als in den Vorjahren. (ddp)

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