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Brandenburg: Grenzschützer ließ gestohlene Autos durch Für 1000 Dollar drückte er die Augen zu

Frankfurt (Oder) Ein früherer Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) hat eine Beteiligung an Autoschiebereien nach Polen gestanden. Der 27-jährige Ronny H.

Frankfurt (Oder) Ein früherer Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) hat eine Beteiligung an Autoschiebereien nach Polen gestanden. Der 27-jährige Ronny H. gab am Montag vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) zu, am Grenzübergang Küstrin-Kietz in mehreren Fällen Luxusautos gegen Bezahlung durchgewunken zu haben.

In dem Prozess müssen sich fünf Männer zwischen 27 und 52 Jahren wegen banden- und gewerbsmäßiger Hehlerei verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor, von Oktober 2002 bis Dezember 2004 in bis zu 40 Fällen gestohlene Wagen nach Polen gebracht zu haben, um sie zu verkaufen. Außerdem soll die Bande unversteuerte Zigaretten nach Deutschland geschmuggelt haben.

Der damalige BGS-Beamte sagte aus, nach der Gründung einer Familie finanzielle Probleme gehabt zu haben. Da habe ihm der Mitangeklagte Stephan S. angeboten, „sehr einfach und sehr schnell“ Geld zu verdienen. Im Oktober 2002 habe er dann während einer Dienstschicht einen von S. avisierten Mercedes die Grenze passieren lassen. An die Daten der weiteren Fälle könne er sich nicht mehr erinnern. Stephan S. habe ihm für jede Passage umgerechnet 1000 Dollar ausgezahlt. Zudem sei er häufiger in einem Küstriner Bordell gewesen, wo S. stets die Rechnung bezahlt habe.

„Mir war nicht wohl bei der Geschichte“, sagte Ronny H. Ihm sei klar geworden, dass die Autos gestohlen gewesen sein mussten. Deshalb habe er vergeblich versucht, sich aus der Dienststelle versetzen zu lassen. Neben S. habe er nur die Kurierfahrer gekannt. Meist habe einer der Mitangeklagten die Wagen – Mercedes S-Klasse oder BMW X5 – gesteuert.

Die Hauptangeklagten waren bei einer Razzia Ende 2004 festgenommen worden. Ronny H. und Stephan S. sitzen seither in Untersuchungshaft. Schon vorher hatten die Ermittler in Brandenburg mehrere Garagen entdeckt, in denen gestohlene Pkw im Wert von mehreren Millionen Euro frisiert wurden, um sie über die Grenze zu bringen. Wo die Hintermänner in Polen sitzen, ist unbekannt. ddp

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