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Griebnitzsee: Uferweg-Streit entzweit Landeschefs

Im Streit um den Uferweg am Griebnitzsee hat sich Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck (SPD) für den Uferweg ausgesprochen - auch wenn dies bedeute, dass die Anrainer enteignet werden. Innenminister Schönbohm (CDU) lehnt Enteignungen weiter ab.

Der Konflikt um den Uferweg am Griebnitzsee entzweit Brandenburgs Landesregierung. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat sich gegenüber dieser Zeitung für einen öffentlichen Weg am ehemaligen Mauerstreifen ausgesprochen – auch wenn dies zuletzt bedeute, dass die Anrainer enteignet werden. "Am Ende muss ein durchgängiger Weg am Südufer des Sees sein“, sagte Platzeck. "Darauf haben die Menschen ein Recht.“

Damit reagierte Platzeck auf Äußerungen von Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). Schönbohm hatte im Landtag nicht nur Enteignungen, sondern auch einen Rundweg um den See abgelehnt. Die Landesverfassung besage nicht, so der Innenminister, "dass man den ganzen See umrunden können muss“ – sondern lediglich, dass den Bürgern Zugang zum See gewährt werden müsse.

Platzeck dagegen betonte, dass die Potsdamer und ihre Gäste "um den See herum“ gehen können müssten. Er begrüßte zudem für das von den Potsdamer Stadtverordneten gestartete Mediationsverfahren. Dies sei "sehr sinnvoll“, auch und insbesondere durch die von der Stadt als Ufer-Diplomaten verpflichteten Alt-Politiker Lothar de Maizière (CDU) und Hans Otto Bräutigam (parteilos).

Der Konflikt um den Uferweg, der einst Postenweg der DDR-Grenzer war, schwelt bereits seit Jahren. Jüngst eskalierte der Streit, weil Mitte April zunächst acht Anrainer den Uferweg sperrten. Sabine Schicketanz

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