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Brandenburg: Großflughafen sucht schon Mitarbeiter

Die Planung für den Schönefeld-Ausbau geht auch nach dem negativen Gerichtsurteil weiter

Schönefeld - Die Berliner Flughäfen suchen Personal. Zwölf Stellen für Spezialisten sind im allgemeinen Bereich zu besetzen, weitere neun sind für die Planung und den Bau des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld vorgesehen. Die Planungsarbeiten gehen weiter, obwohl das Oberverwaltungsgericht von Brandenburg in der vergangenen Woche den Landesentwicklungsplan mit dem Flughafenstandort Schönefeld für nichtig erklärt hat.

Beklagt worden sei die Behörde, nicht die Flughafengesellschaft, argumentiert deren Sprecher Ralf Kunkel. Deshalb habe das Urteil keine direkten Auswirkungen auf die weitere Planung. Da die Flughafengesellschaft an ihrem Ziel festhalte, 2006 mit den konkreten Bauarbeiten zu beginnen, um den Betrieb des Großflughafens Ende 2010 aufnehmen zu können, müssten die Planungsarbeiten jetzt wie vorgesehen fortgesetzt werden. Für den BBI-Ausbau sucht die Flughafengesellschaft jetzt unter anderem Ingenieure für den Hoch- und Tiefbau sowie für Gepäckförderanlagen. Zudem werden für die Bereiche Drittinvestitionen und Konzessionäre, Liegenschaftsmanagement, Umweltschutz/BBI und Planung Experten gebraucht.

Auch für die allgemeine Verwaltung sucht die Flughafengesellschaft in Anzeigen neue Mitarbeiter für Spezialaufgaben. Grundsätzlich geht aber die Zahl der direkt bei der Flughafengesellschaft Beschäftigten seit Jahren zurück. Waren es im Jahr 2000 noch insgesamt 1567 Mitarbeiter, sank die Zahl Ende 2004 auf 1497. Mit 680 sind die meisten in Schönefeld beschäftigt, weil sich dort die Verwaltung konzentriert hat. In Tegel gab es 559 Mitarbeiter und in Tempelhof 258. Wie viele Beschäftigte es bei der Flughafengesellschaft geben wird, wenn BBI wie geplant der einzige Standort ist, wollte Kunkel nicht sagen.

Arbeitsplätze entstehen vor allem im Umfeld des Flughafens. Dabei gilt die Faustregel, dass eine Million Passagiere etwa 1000 Arbeitsplätze insgesamt sichere. Fast 13 000 zählte man 2003 bei den drei Flughäfen, die zusammen 13,3 Millionen Passagiere abfertigten. Neuere Zahlen sind noch nicht veröffentlicht, doch die Zahl dürfte nach Ansicht von Experten weiter gestiegen sein. In diesem Jahr erwartet die Flughafengesellschaft mehr als 17 Millionen Passagiere. Allein die Billigfluglinie Easyjet, die Schönefeld zu einem internen Drehkreuz ausgebaut hat, schuf dort nach Angaben ihres Sprechers Thomas Reckermann 400 neue Arbeitsplätze. Weitere 66 sollen in diesem Jahr hinzukommen, weil Easyjet zwei weitere Maschinen in Schönefeld stationieren wird. Schönefeld ist dann Heimatflughafen für neun Easyjet-Maschinen.

Da die Gesellschaft die Zahl ihrer Passagiere von einer auf drei Millionen erhöhen will, müsste es dann im Umfeld rund 2000 weitere Stellen geben.

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