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Brandenburg: Hakenkreuz im Maisfeld: Die Polizei sah nichts

Erst nach zwei Wochen wurde das Nazi-Symbol beseitigt

Waßmannsdorf. Fast zwei Wochen hat es gedauert, bis die Brandenburger Polizei auf eine rechtsextreme Provokation reagierte: Erst jetzt ist ein großes Hakenkreuz in einem Maisfeld nahe dem Flughafen Berlin-Schönefeld beseitigt worden. „Es wurde durch Einsatzkräfte unkenntlich gemacht“, bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) am Sonnabend. „Die Kriminalpolizei ermittelt.“

Offenbar hat eine Panne bei der Polizei die Ermittlungen um zwei Wochen verzögert. Das nur aus der Luft erkennbare, spiegelverkehrte Hakenkreuz war bereits am 1. September von der in Diepensee stationierten Hubschrauberstaffel der Polizei entdeckt worden. Obwohl der Vorfall sofort gemeldet wurde, gab die zuständige Polizeidienststelle Königs Wusterhausen nach einer Stippvisite auf dem Acker Entwarnung. „Das war ein Irrtum des Beamten“, bestätigte Marion Türk, Sprecherin der Behörde, die Panne. Dieser habe vom Boden aus kein Hakenkreuz erkannt. Erst die nochmalige Prüfung von Luftbildern hätte die Existenz des Symbols bestätigt. Auch der Sprecher des Innenministeriums, Wolfgang Brandt, bestätigte den Vorfall. Er nannte den Zeitverzug „bedauerlich“.

Die Hubschrauberstaffel hatte das verfassungsfeindliche Symbol zufällig entdeckt. Das Maisfeld befindet „nordöstlich der Ortslage Großziethen“, sagte Erick Eckenstaler, Leiter der Hubschrauberstaffel. Er versicherte, dass sich das Hakenkreuz nicht in der Einflugschneise des Flughafens Schönefeld befunden habe und „aus Linienmaschinen nicht erkennbar war“. Nach seinen Angaben hatte das Nazisymbol mit schnurgeraden Linien und exakten rechten Winkeln eine Größe von etwa 20 mal 20 Metern. Nach Auskunft von Polizeisprecherin Türk soll es aus „niedergetrampelten Maispflanzen“ gebildet worden sein.

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