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Brandenburg: Hauseigentümer sperren Spazierweg am Griebnitzsee

Potsdam - In Potsdam spitzt sich der Streit um den Uferweg am Griebnitzsee zu. Nachdem die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend für den Bereich des Griebnitzseeufers eine „Veränderungssperre“ beschlossen hatte, die neue Bauvorhaben auf zwei Jahre untersagt, reagierten einige Eigentümer von Grundstücken und Häusern am Ufer gestern früh ihrerseits mit einer Sperre: Sie ließen schweres Gerät anrücken und Metall- und Bretterzäune setzen.

Potsdam - In Potsdam spitzt sich der Streit um den Uferweg am Griebnitzsee zu. Nachdem die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend für den Bereich des Griebnitzseeufers eine „Veränderungssperre“ beschlossen hatte, die neue Bauvorhaben auf zwei Jahre untersagt, reagierten einige Eigentümer von Grundstücken und Häusern am Ufer gestern früh ihrerseits mit einer Sperre: Sie ließen schweres Gerät anrücken und Metall- und Bretterzäune setzen. Damit ist der Uferweg durchgängig unbenutzbar. Der Rechtsanwalt Christoph Partsch, der fünf der Eigentümer vertritt, kommentiert die Eskalation: „Die Veränderungssperre ist nichts anderes als eine Kriegserklärung der Stadt, daher war es notwendig, ein Zeichen zu setzen.“

Der Griebnitzsee liegt zwischen dem Berliner Forst Düppel und Potsdam, der umstrittene Weg führt auf dem ehemaligen Mauerstreifen am Südufer des Sees von Park Babelsberg zum Teltowkanal und ist ein beliebter Spazierweg auch für Berliner. Die Stadt Potsdam möchte ihn als uneingeschränkt öffentlichen Weg erhalten, die Eigentümer, denen ihre Grundstücke teilweise rückübertragen wurden, beanspruchen jedoch die gesamte Fläche bis zum Wasser. Sie wollen den Weg lediglich freiwillig öffnen – mit der Möglichkeit der zeitweiligen Sperrung.

Ziel der Stadtverordnetenversammlung ist die Verlegung des Spazierwegs direkt ans Ufer des Sees. Die entsprechenden Flächen würden von der Stadt angekauft. Die privaten Grundstücke hätten dann keinen direkten Seezugang mehr. Eine einvernehmliche Lösung konnte bisher nicht erreicht werden – und ist nun wohl noch weiter in die Ferne gerückt.

Günter Schenke

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