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Havelland: Schloss Ribbeck öffnet am Sonnabend wieder

Rund 5,6 Millionen Euro hat der Landkreis aufgebracht, um das 1893 errichtete Schloss Ribbeck zu sanieren – ab Sonnabend kann man es wieder besichtigen.

Ein Museum zu Fontane, ein Restaurant, ein Trauzimmer und mehrere Veranstaltungsräume: Rund 5,6 Millionen Euro hat der Landkreis aufgebracht, um das 1893 errichtete Schloss Ribbeck zu sanieren – ab Sonnabend kann man es wieder besichtigen.

Besonders aufmerksam verfolgte Carl Friedrich von Ribbeck, „Urenkel des Birnenverteilers in siebenter Generation“, das Baugeschehen. Als Achtjähriger musste er 1945 mit seiner Familie den Ort verlassen. Nach der Wende kämpfte von Ribbeck vergeblich um die Rückgabe des Erbes. Heute erzählt er über die „erlebte Ungerechtigkeit“. Denn die Familie sah sich lange im Recht, alle Immobilien sowie Grund und Boden unentgeltlich zurückzuerhalten. „Mein Großvater gehörte zu einer Gruppe von Gutsbesitzern und Intellektuellen, die Hitler die Gefolgschaft versagt hatten“, erzählt der 70-Jährige. „Die Gestapo verhaftete ihn 1944 und brachte ihn ins KZ Sachsenhausen, wo er ums Leben kam.“ Die Ribbecks konnten die Enteignung aber nicht rückgängig machen. „Wir einigten uns vor Gericht.“Die Familie verzichtete gegen eine Entschädigung auf die Rückgabe. Mit dem Geld kaufte sie den verfallenen Kutsch-Pferdestall vom Schloss, das jetzt ihr Zuhause ist. In der alten Brennerei stellen sie jährlich 4000 Liter Brennessig her.

Eröffnung wird morgen im Schloss Ribbeck, Theodor-Fontane-Straße 10, von 11 bis 22 Uhr gefeiert. Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, das Restaurant 12 bis 21 Uhr.

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