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Brandenburg: Hohe Spritpreise schrecken Reisende

Vor allem in Potsdam gab es weniger Besucher Zuwächse verzeichnet das Dahme-Seengebiet

Von Matthias Matern

Potsdam - Brandenburgs Touristikmanager befürchten Einbußen durch die rasant steigenden Lebenshaltungskosten. Wegen der hohen Benzin- und Energiepreise haben Marktforschungsinstitute ein schlechtes Konsumklima prognostiziert, so dass selbst optimistische Tourismusexperten in Brandenburg skeptisch geworden sind. „Wir treffen zwar generell keine Prognosen für die Zukunft“, sagte Birgit Kunkel, Sprecherin der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH (TMB) in Potsdam. Die Erkenntnisse der Marktforschungsinstitute dürften aber nicht außer Acht gelassen werden, so die TMB-Sprecherin. Neben dem Wetter reagierten Besucher besonders sensibel auf steigende Preise. An Ausgaben für Vergnügen und Freizeit werde zuerst gespart, wenn das Geld knapp wird.

„Bei Benzinpreisen von 1,60 Euro pro Liter könnte sich so mancher den Wochenendtrip nach Brandenburg noch einmal überlegen“, befürchtet Kunkel. Trotz der Tourismuszahlen, die aufgrund des schlechten Wetters im April erstmals rückläufig waren, hoffe man aber auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2008.

Dass liegt auch daran, dass es überraschende Gewinner in der Touristengunst gibt: Seit Januar hat das Dahme-Seengebiet südlich Berlins ein Plus von fast 19 Prozent bei Übernachtungen verbucht, in den Spreewald kamen 13,2 Prozent mehr Besucher, und die Zahl der bezahlten Übernachtungen stieg um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auf den Tourismus in der Landeshauptstadt Potsdam könnten die hohen Spritkosten jedoch bereits erste Auswirkungen haben. Für den Zeitraum Januar bis April berechneten das statistische Bundes- und das Landesamt jetzt einen leichten Rückgang bei den Bettenbuchungen (-4,2 Prozent) und bei den Gästezahlen (-1,1 Prozent). Während dies noch moderat klingt, wächst in der Branche die Angst, dass der Monat April die Richtung vorgeben könnte: Allein in diesem Monat sank die Zahl der Übernachtungen in Potsdam um 8,1 Prozent.

Immerhin rund zwei Drittel der Gäste kämen in der Regel mit dem Pkw, sagt Bettina Wedde vom Potsdam Tourismus Service. Insgesamt aber zeigen sich die Akteure der Stadt mit dem bisherigen Saisonverlauf noch zufrieden. Als klassisches Städtereiseziel sei Potsdam vor allem im Frühjahr und Herbst gefragt, so Wedde.

Noch schwerer ohne Auto ist der Fläming zu erreichen. Dennoch geht Traugott Heinemann-Grüder, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming, von einem erfolgreichen Jahr 2008 aus. Der Fläming kann immerhin den ersten Platz in der Beliebtheitsskala brandenburgischer Reiseregionen aufweisen. Im ersten Quartal dieses Jahres hat der Fläming auch bei den Übernachtungszahlen den Spreewald und das Ruppiner Land überholt.

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