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Brandenburg: Im Fläming treffen sich die schnellsten Skater Am 31. Juli beginnt in der Arena von Jüterbog die EM

Jüterbog - Die Erfolgsgeschichte des Asphaltbandes quer durch den Fläming erhält ein weiteres Kapitel: Vom 31. Juli bis zum 7.

Jüterbog - Die Erfolgsgeschichte des Asphaltbandes quer durch den Fläming erhält ein weiteres Kapitel: Vom 31. Juli bis zum 7. August treffen sich auf dem Fläming-Skate in Jüterbog und Niedergörsdorf Europas schnellste Rollschuhläufer zur Europameisterschaft im Inline-Skaten. Kurz zuvor wird in Jüterbog außerdem ein neuer Rundkurs in der Länge einer Marathonstrecke fertig. Damit umfasst der Fläming-Skate bald 185 Kilometer. Und in den nächsten zwei Jahren soll die Asphaltstrecke im Süden des Kreises Teltow-Fläming um weitere 45 Kilometer wachsen.

Die rund 250 EM-Teilnehmer aus 20 Ländern werden ihre Sprintwettkämpfe in der neuen Skate-Arena am Rande von Jüterbog austragen. Die 200 Meter lange Bahn kostete rund eine Million Euro, die der Landkreis aus dem eigenen Haushalt und aus Förderprogrammen des Landes aufbrachte. Landrat Peer Giesecke (SPD) sieht das Geld gut eingesetzt. „Wir schließen eine Marktlücke und locken damit noch mehr Touristen an“, sagt er. „Weder in Berlin noch im weiteren Umkreis gibt es eine derartige Trainings- und Wettkampfstätte. Die nächste steht erst in Gera, also in Thüringen.“

Erste Tests bei den deutschen Meisterschaften vor drei Wochen zeigten die Güte des Ovals mit seinen leicht überhöhten Kurven. Die Läufer erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde. Der Landrat selbst hatte die Idee zu der Skate-Arena, wie überhaupt die ganze Strecke auf ihn zurückgeht. 1995 berichtete Giesecke erstmals seinen engsten Mitarbeitern von seinem Plan. Kurz davor hatte sich ein Angestellter der Kreisverwaltung in seinen Jahresurlaub verabschiedet: Er wolle in Österreich skaten, dort existiere ein Rundkurs mit einem großen Service für die damals richtig in Schwung kommende Trendsportart. „,Wieso fährt der Mann dafür nach Österreich?‘, habe ich mich damals gefragt“, erinnert sich Giesecke. „So etwas können wir auch.“ Doch ganz so leicht wie gedacht ging es nicht. In den Förderprogrammen von Bund und Land war keine Skater-Strecke vorgesehen. So griff der Landkreis zu einem Trick und beantragte das Geld für einen gewöhnlichen Radweg. Doch beim Bau wurde die tatsächliche Verwendung schon berücksichtigt. Der Straßenbelag wurde besonders fein und glatt ausgeführt, und am Rande wurden viele Rastplätze angelegt. 2002 öffnete dann bei Luckenwalde der erste 100-Kilometer-Rundkurs.

Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Nach den Eintragungen im Gästebuch auf der Internetseite des Fläming-Skate zu urteilen, hat sich das Angebot bereits bis in die USA herumgesprochen. Bei einigen amerikanischen Reisegruppen gehört der Abstecher zu der Bahn zum Programm ihrer Europa- oder Deutschland-Reise. Die Investition von 25 Millionen Euro in die Strecke hat den Fläming zur erfolgreichsten Brandenburger Touristenregion gemacht.

Mit der Europameisterschaft hofft Landrat Giesecke nun auf einen noch höheren Bekanntheitsgrad für den Fläming- Skate. Und er erwartet viele Besucher, die sich die Wettkämpfe ansehen. Nicht umsonst ist Skaten ins Programm der Olympischen Spiele Peking 2008 aufgenommen worden – wenn auch erst mal als Demonstrationssportart.

Die Europameisterschaft wird am 31. Juli um 15 Uhr in der Skate-Arena Jüterbog eröffnet. Dort finden vom 1. bis 3. August jeweils zwischen 15 und 22 Uhr auch die Sprintwettkämpfe statt. Am 5. und 6. August folgen die langen Distanzen auf der Kartbahn in Niedergörsdorf bei Jüterbog, ehe am Sonntag ab 10 Uhr in Ludwigsfelde der Skater-Marathon auf der Straße ausgetragen wird. Weitere Informationen unter www.speedskate-em2005.com und unter Telefon 03371/64 35 52.

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