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Brandenburg: Im Glanze des Barock

33 000 Besucher kamen zur ausverkauften 10. Schlössernacht im Park Sanssouci – viele kostümiert

Potsdam - Das war wie bestellt, ein himmlisches Farbenspiel zur Eröffnung der 10. Schlössernacht im Park Sanssouci. Ein Regenbogen spannte sich zur blauen Stunde über die schon festlich beleuchtete Hauptallee zwischen Weinbergschloss und Neuem Palais. Für die gute Stimmung unter den Flaneuren war dieser zusätzliche Effekt eigentlich gar nicht mehr nötig, doch die Fotoapparate klickten in diesem Moment an allen Ecken und Enden. Selbst die gut 500 Künstler legten auf den improvisierten Bühnen entlang der Wege und vor den historischen Bauten eine Pause ein, um das Bild zu genießen.

Doch dann kehrten sie zum prall gefüllten Programm zurück und unterhielten die aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland angereisten Gäste. Diese konnten sich glücklich preisen, eine der begehrten Karten ergattert zu haben. Mehr als 33 000 Besucher lässt die Schlösserstiftung aus Sorge um die historischen Bauten und Gartenkunstwerke nicht in den Park. „Wir könnten mühelos zwei Abende bespielen“, sagte Mit-Veranstalter Reinhard Mann. „Dann würden wir vielleicht nur je 24 000 Tickets verkaufen und so die Lage im Park entspannen.“

Doch im Unterschied zu den Vorjahren gab es gestern selbst auf den Hauptwegen kaum Gedränge. Das lag vor allem an der Erhöhung der Zahl der Spielorte auf 25. Von Jahr zu Jahr zeigen sich übrigens immer mehr Besucher in historischen Kostümen. Neben dem kostenlosen Eintritt lockt die besondere Aufmerksamkeit der übrigen Gäste. „Allerdings wollen wir keinen Karneval“, betonte Reinhard Mann, „Alle Bewerber müssen sich bei uns mit einem Foto vorstellen, damit sie auch wirklich Kostüme aus der Barockzeit tragen.“

Inzwischen hat die Idee der Schlössernacht Nachahmer gefunden. Vor einer Woche organisierten die Potsdamer Veranstalter einen ähnlichen Abend im Schlosspark Pillnitz bei Dresden – allerdings viel kleiner und hauptsächlich mit Bühnenprogrammen aus der Barockzeit. Gestern schauten sich Delegationen aus Schwerin und Österreich das Konzept an. Sie seien begeistert gewesen, hieß es.

Wie immer gingen fünf Euro von den 35 Euro teuren Tickets in den Restaurierungsfonds. Diesmal unterstützten die Besucher die Wiederherstellung des Rossebrunnens zwischen dem Schloss Sanssouci und dem Ruinenberg. Interessenten für die 11. Schlössernacht am 15. August 2009 sollten sich den 13. Dezember vormerken. Dann wird genau um 10 Uhr das Portal unter www.ticketonline.com für die Bestellung von Karten frei geschaltet. Im Vorjahr dauerte es keine zehn Minuten, bis alle Tickets vergeben waren.

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